Verschiedene: Die Gartenlaube (1895) | |
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Nr. 6. | 1895. | |
Buen Retiro.
(5. Fortsetzung.)
Der junge Konsky zeichnete Gabriele aus, das war offenbar. Neuerdings schien die hübsche Frau Trelow geneigt, der jungen Witwe diesen Verehrer, an dem sie lebhaftes Wohlgefallen fand, streitig zu machen, ein Umstand, der Gabriele sehr gleichgültig zu lassen schien, sie hatte für Alfred Konsky genau dasselbe Lächeln, denselben Gesichtsausdruck und Tonfall der Stimme wie für die andern alle – mit einer einzigen Ausnahme!
Ihr Benehmen gegen Röder war völlig verändert. Sie vermied ihn, wo sie nur konnte, sie hatte es einzurichten gewußt, daß sie während der letzten Wochen auch nicht für zwei Minuten mit ihm allein zusammentraf, sie wandte sich ohne zwingende Notwendigkeit mit keinem Wort an ihn, und wenn sie es ja einmal that, so war ihr Blick unfrei und ihre Rede stockend. Er seinerseits glaubte genau zu wissen, wie er sich dies seltsame Wesen zu deuten habe, sie empfand es peinlich, daß durch sie so viele fremde Elemente ins Haus gekommen, soviel Störungen der ruhigen Hausordnung erwachsen waren, es bedrückte sie, dazu die Veranlassung gewesen zu sein, ohne jetzt die Macht zu haben, eine Aenderung
Verschiedene: Die Gartenlaube (1895). Leipzig: Ernst Keil, 1895, Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1895)_085.jpg&oldid=- (Version vom 17.7.2023)