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verschiedene: Die Gartenlaube (1893)

Nr. 32.   1893.
Die Gartenlaube.

Illustriertes Familienblatt. – Begründet von Ernst Keil 1853.

In Wochen-Nummern vierteljährlich 1 Mark 60 Pf. In Halbheften: jährlich 28 Halbhefte à 25 Pf. In Heften: jährlich 14 Hefte à 50 Pf.



Schwertlilie.

Roman von Sophie Junghans.
 (18. Fortsetzung.)

Eine Weile blieb es still in dem üppigen Speisegemache des Wildenfelsers. Da endlich that der Strieger den Mund auf zu den Worten: „Wir gedenken Euch nicht lange zur Last zu fallen, Herr. Ich hätt’ auch gar nicht vorgesprochen, wenn nicht –“ jetzt schien ihm etwas in der Kehle zu stecken, was er aber überwand, in die einigermaßen gewaltsame Frage ausbrechend: „Wie wär’s, wenn Ihr uns beritten machtet, damit wir rascher vom Flecke kämen? Hierherzu war mir’s nicht ums Reiten zu thun, der Herr von Nievern weiß es. Aber jetzt ist es ein anderes. Um Euere Pferde brauchtet Ihr nicht zu sorgen, der Junker da versteht soviel davon wie nur einer. Und ich – je nun, ich habe zwar in meinem Leben nicht oft einen Gaul zwischen den Beinen gehabt, aber – sitzen bleiben werde ich wohl auch, denk’ ich.“

Der Kanonikus strich sich nachdenklich ums Kinn. Dann ruhten seine Blicke wieder prüfend auf dem wunderhübschen Jungen im langen Weiberrock und es zuckte verdächtig um Augen und

Die neue kaiserliche Jacht „Hohenzollern“.
Nach einer Originalzeichnung von Fritz Stoltenberg.

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1893). Leipzig: Ernst Keil, 1893, Seite 533. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1893)_533.jpg&oldid=- (Version vom 1.9.2021)