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verschiedene: Die Gartenlaube (1893)

Nr. 30.   1893.
Die Gartenlaube.

Illustriertes Familienblatt. – Begründet von Ernst Keil 1853.

In Wochen-Nummern vierteljährlich 1 Mark 60 Pf. In Halbheften: jährlich 28 Halbhefte à 25 Pf. In Heften: jährlich 14 Hefte à 50 Pf.



Schwertlilie.

Roman von Sophie Junghans.
 (16. Fortsetzung.)
22.

Daß die Pfalzgräfin in jener Nacht ganz ebensogut geschlafen hätte wie sonst, darf bezweifelt werden. Bisher hatte es keine Sorge gegeben, die so dreist gewesen wäre, das Prachtlager der kleinen Dame unter dem silbergestickten blausammtenen Betthimmel heimzusuchen und ihren Schlummer zu stören. Was aber die Sorge nicht gekonnt, das hatte der Aerger fertig gebracht, der Aerger über das Schreiben des Oberjägermeisters.

In allerübelster Laune war sie denn auch am nächsten Morgen ihrem Bette entstiegen, frühe, trotz der schlechten Nacht. Eine Art Unruhe hatte sie herausgetrieben und das Bedürfniß, gegen irgend eine vertraute Person sich Luft zu machen.

Das letztere konnte Frau von Méninville nicht wissen; sie wußte nur von der bösen Stimmung der Fürstin, die schlecht geschlafen haben sollte, und sie bewies daher ihren ganzen Muth,

Aus dem Hinterhalt.
Nach einer Originalzeichnung von P. Bauer.

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1893). Leipzig: Ernst Keil, 1893, Seite 501. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1893)_501.jpg&oldid=- (Version vom 20.8.2021)