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Verschiedene: Die Gartenlaube (1892)

Halbheft 22.   1892.
Die Gartenlaube.

Illustriertes Familienblatt. – Begründet von Ernst Keil 1853.

Jahrgang 1892. Erscheint in Halbheften à 25 Pf. alle 12–14 Tage, in Heften à 50 Pf. alle 3–4 Wochen vom 1. Januar bis 31. Dezember.



Mamsell Unnütz.
Roman von W. Heimburg.
(2. Fortsetzung.)


In der Nacht nach der Ankunft Fritz Roettgers wurden in dem alten Hause an den Frieder zwei Briefe geschrieben. Tante Riekchens Brief lautete:

 „Mein Herzensbub’!

Anbei schicke ich Dir das gewünschte Geld. Es thut mir leid, daß Du so viele Ausgaben hast; es ist ein kostspielig Ding mit dem bunten Rocke, und gar in Berlin. Aber die Zeit dort wird herumgehen, und in Deiner Garnison kannst Du dann wieder einfacher leben, nicht wahr, Frieder? – Ich hatte einen kleinen Streit mit Tante Minna dieses Geldes wegen; sie meint, Du gäbest mehr aus, als Du müßtest. Sie weiß nichts von den Ansprüchen, die an einen Offizier gemacht werden; wir hatten nie einen Militär in der Familie. Ich traue Dir und glaube, daß Du, Deiner alten Tante zu lieb, keine Luxusausgaben machst.


Feierabend.
Nach einem Gemälde von Michael Ancher.

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1892). Leipzig: Ernst Keil, 1892, Seite 677. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1892)_677.jpg&oldid=- (Version vom 10.8.2023)