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Verschiedene: Die Gartenlaube (1888)

Anton von Werner.
Originalzeichnung von C. W. Allers.

Leitung eines Meisterateliers betraut. Neue frischere Lehrkräfte wurden gewonnen. Ein überraschend schnelles, kräftiges Aufblühen der bereits fast völlig in Verfall geratenen Kunsthochschule war die Folge dieser Berufung des rechten Mannes an die rechte Stätte. Klug und klar im Denken und Beurtheilen der Menschen, Dinge und Verhältnisse: energisch und zäh ausdauernd im Handeln und Ausführen des für richtig Erkannten, hat er den mannigfachen Hindernissen Feindseligkeiten, Schwierigkeiten, die ihm dabei nicht erspart blieben, jederzeit ruhig die Stirn geboten und ist der meisten schließlich Herr geworden.

Aus der Fülle der hier noch unerwähnt gebliebenen Kunstschöpfungen Werners, welche trotz der seine Zeit und Kraft so stark in Anspruch nehmenden Amtsthätigkeit in den letzten Jahren durch ihn zur Ausführung gelangt sind, nenne ich hier nur das tiefergreifende Oelgemälde „König Wilhelm im Mausoleum bei den Grabdenkmälern seiner Eltern vor seiner Abreise zur Armee 1870“; das kleinere Bild der Kaiserproklamation, welches die Mitglieder der königlichen Familie dem Fürsten Bismarck zu seinem 70. Geburtstag stifteten; die Kolossalausführung der gleichen Komposition an der einen Wand der Kuppelhalle des umgestalteten Zeughauses; das zunächst benachbarte dortige Wandgemälde „Krönung Friedrichs I. zu Königsberg“; das liebenswürdige, das innerste Wesen des preußischen Soldaten so treffend charakterisirende Genrebild aus den Tagen der

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1888). Leipzig: Ernst Keil, 1888, Seite 605. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1888)_605.jpg&oldid=- (Version vom 24.3.2018)