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Verschiedene: Die Gartenlaube (1887)

 Der Frieden.

Lächelnd wie der Sonne Licht
Ruht auf blühendem Gefilde,
So aus diesen Zügen spricht
Sanfte Güte, fromme Milde.

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Neige Dich mit holdem Gruß,

Gieb den Herzen Deinen Segen,
Jedem, welcher kämpfen muß
Auf verschlung’nen Lebenswegen;

Jedem, der da irrt und zagt,

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Von der Leidenschaft geblendet,

Der umsonst den Himmel fragt,
Wann er ihm Erlösung sendet.

Möge Deine sanfte Hand
Leuchtend das Gewölke spalten,

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Das dem theuren Vaterland

Droht mit nächtigen Gewalten!

Hoch mag unser Lorber stehn,
Braust der Sturm des Krieges wieder;
Doch wo Deine Palmen wehn,

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Senkt sich reicher Segen nieder.


 Rudolf v. Gottschall.

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1887). Leipzig: Ernst Keil, 1887, Seite 833. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1887)_833.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)