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verschiedene: Die Gartenlaube (1886)

☙ An unsere Leser! ❧

Mit dieser Nummer schließt der vierunddreißigste Jahrgang unserer Zeitschrift. – Wir dürfen von dem alten Jahre mit der erfreulichen Wahrnehmung scheiden, daß unsere redlichen Bestrebungen, ohne Rücksicht auf pekuniäre Opfer das Bestmögliche unseren Lesern zu bieten, den Beifall derselben gefunden haben, und werden demgemäß das alte, bewährte Programm auch im nächsten Jahre mit Nachdruck verfolgen:

Spannende Erzählungen unserer besten und beliebtesten Autoren sollen anregende Unterhaltung bringen, die Meisterwerke unserer besten Künstler in trefflichen Holzschnitten unser Blatt schmücken; ernste Aufsätze über Völker- und Menschenschicksale sollen mit heiteren Plaudereien abwechseln, und auf dem Gebiete der Heilkunde und Hauswirthschaft werden wir mit Hilfe bewährter Mitarbeiter dem Familienvater eben so wie der Hausfrau praktische, im täglichen Leben zu verwerthende Rathschläge ertheilen.

Dabei soll die alte Losung der „Gartenlaube“: „Deutsch und volksthümlich,“ durch welche sie seit Jahren schon zum Lieblingsblatt des deutschen Hauses geworden ist, auch in Zukunft unsere Richtung bestimmen. Die Kräftigung des nationalen Gedankens innerhalb und außerhalb der Reichsgrenzen, die Fördernng aller gemeinnützigen Bestrebungen und jeder werkthätigen Humanität bleiben nach wie vor das Ziel, welches wir unverrückt im Auge behalten.


Den am 1. Januar 1887 beginnenden fünfunddreißigsten Jahrgang der „Gartenlaube“ werden folgende Erzählungen eröffnen:

Herzenskrisen.   Speranza.      
Roman von W. Heimburg.   Novelle von A. Schneegans.

Den vielen Verehrern und Freunden von E. Marlitt können wir ferner die erfreuliche Mittheilung machen, daß die allbeliebte Verfasserin an der Vollendung eines neuen Werkes arbeitet, welches unter dem Titel:

Das Eulenhaus. Roman von E. Marlitt

voraussichtlich schon im zweiten Quartal des nächsten Jahrgangs zum Abdruck gelangen wird.

Außerdem sind noch folgende Erzählungen in Aussicht genommen:

Der Unfried. Eine Hochlandsgeschichte von Ludwig Ganghofer.

Ein verhängnißvolles Blatt. Oberbayerische Erzählung von Anton v. Perfall.

Die Einsame. Erzählung von S. K y n.

Um den Namen. Roman von A. Baron v. Roberts.

Der lange Holländer. Novelle von Rudolf Lindau.

Ein geheilter Othello. Erzählung von F. Schifkorn.

Das Milchmädchen von Trianon. Lieder-Erzählung von Ernst Pasqué.

Die Herrgottskinder. Erzählung von H. Villinger.

Aus unserem reichen Schatze unterhaltender und belehrender Artikel' führen wir nur die folgenden auf:
Das Originalmanuskript der „Wacht am Ahein“ nebst einem Faksimile desselben. Von Ed. Spieß. – Die Nervenschwäche. Von Prof. Dr. H. Kisch. – Verhütung der Schlaflosigkeit. Von Dr. A. Kühner. – Gesundheit und Städte-Erweiterung. Von Dr. F. Dornblüth. – Aus den Zeiten des Fehderechts. Von F. Helbig. – Von der Kamorra. Von I. Kurz. – Der Nekromant. Von Dr. Rudolf Kleinpaul. – Die Frau eines Thronfolgers. Von Dr. A. Kleinschmidt. – Auferstehung aus dem Wassergrabe. Von Dr. H. Noé. – Aus dem litterarischen Nachlaß von A. E. Brehm: Adlerjagden des Kronprinzen Rudolf. – Zwischen den Stromschnellen des Nil. – Lapplands Vogelberge. – Unter den kalifornischen Riesenbäumen. Im Yosemitethal. Durch Arizona. Von Rudolf Cronau. – Original-Charaktere aus dem 18. Jahrhundert. Von R. v. Gottschall. – Wie härten wir unsere Kinder ab! Von Sanitätsrath Dr. L. Fürst. – Opfer der Justiz. Von Karl Helldorf. – Thiercharaktere. Von Gebrüder Karl und Adolf Müller. – Gelehrte Thiere. Von Dr. Karl Ruß. – Jagdleben im Hochlande. Von Ludwig Ganghofer. – Was ist ein Kind werth! Von Friedrich Hofmann. – Ein Stück Fächerlitteratur. Von W. Goldbaum. – Ein amerikanischer Hochverrathsproceß. Von Hans Blum. – Ursprung des Kegelspiels. Von M. Zeisiger. – Der Rudersport. Von Dr. G. van Muyden. – Die Geschichte der Lichtputze. Eine humoristische Grabrede. Von Dr. Karl Braun-Wiesbaden. – Ein Schiffer von altem Schrot und Korn. Von C. Mehl. – Studien nach dem Leben. Von H. Heiberg. – Die Edelkoralle. Von Prof. Dr. Karl Vogt. – Eine Sängerfahrt nach Amerika. Von Hermann Mohr.

An hauswirthschaftlichen Artikeln nennen wir:
Das erste Jahr im neuen Haushalt. Briefe an eine junge Frau. Von R. Artaria. – Verwendung der Abfallstoffe im Haushalte. Von M. Ernst. – Die Küchenphysiologie des Fleisches und die Gefahren des Kleischgenusses. Von Dr. A. Schmidt-Mühlheim. – Buttersäure – Magensäure.Mehr Licht. Betrachtungen über die Hauslampe. Yon den Feinden der Speisevorräthe und ihrer BeKämpfung. Licht- und Schattenseiten unserer Fenster. Von der Kunst des Heizens. Von C. Falkenhorst.

Des Weiteren werden die bekannten Rubriken der „Gartenlaube“: „Blätter und Blüthen“„Kleine Bilder aus der Gegenwart“„Sprechsaal“„Allerlei Kurzweil“„Schach- und Skatsplel“ u. s. w., reichlichen Unterhaltungsstoff bieten.


 manicula Die „Gartenlaube“ hat in ihrem letzten Jahrgang die Zahl ihrer Druckbogen und damit die Fülle des gebotenen Lesestoffes, sowie die Zahl ihrer Illustrationen bedentend vermehrt, und auch der kommende Jahrgang wird gegen früher einen nach allen Richtungen hin wesentlich erweiterten Umfang erhalten. Trotzdem wird sie ihrem Grundsatz, das Beste zu billigstem Preise zu bieten, treu bleiben.

So dürfen wir denn hoffen, daß auch unsere Leser der „Gartenlaube“ treu bleiben werden, und ihnen getrost zurufen:

Auf Wiedersehen im nächsten Jahre!

Leipzig, Ende Dezember 1886. Die Redaktion und Verlagshandlung der „Gartenlaube“. 

Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Die Gartenlaube (1886). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1886, Seite 922. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1886)_922.jpg&oldid=- (Version vom 27.2.2023)