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Verschiedene: Die Gartenlaube (1885)


Empfindung hinwerfe, die mir in der Ueberzeugung lebte, Euch keine Unruhe, keine Angst zu bereiten, das ist ein Opfer, dem nur ein solcher Preis entgegengestellt werden darf.“

Der Krieg begann und er erhob Theodor Körner zum hervorragendsten Dichter des Befreiungskrieges. Mag die strenge Kritik an seinen dramatischen Arbeiten mäkeln, mag sie in seinen Lustspielen noch Kotzebue’sche und in seinen Trauerspielen Schiller’sche Nachahmung tadeln – so vergesse man nicht, daß Theodor Körner das zweiundzwanzigste Jahr noch nicht erreicht hatte, als er starb, also in einem Alter, in welchem die Mehrzahl der schaffenden Geister mit ihren ersten Versuchen hervortritt und die Laufbahn erst beginnt, die hier schon vollendet vor uns liegt. Dagegen hat keiner wie er vermocht, „den idealen, freudigen, todverachtenden Geist seiner großen Zeit so schwung- und gluthvoll darzustellen, ihm in seinen Liedern den reinsten, schönsten und bleibendsten Ausdruck zu verleihen.“

Später sind „Theodor Körner’s Werke“ in verschiedenen Ausgaben und vielen Auflagen verbreitet worden. Hat Niemand in der reichen Sammlung von Gedichten Etwas vermißt? Erregte es kein Verwundern, daß dieser allzeit fertige Sänger für sein Liebesglück so selten in die Saiten gegriffen haben sollte?

Antonie Adamberger, die Braut Theodor Körner’s.
Das Original, von Monsorno auf Elfenbein gemalt, befindet sich im Besitze des Körner-Museums zu Dresden.

Diese Frage erhält jetzt erst ihre Beantwortung. Auch Theodor Körner lebte und sang seinen „Liebesfrühling“, er selbst hat eine Sammlung von Gedichten in einer Handschrift, einem Oktavband von 118 Blättern, hinterlassen, das er „Reisebüchlein“ betitelte und welches alle seine Liebesgrüße an Toni von 1812 an enthält. Man hatte aus Rücksicht auf Toni, welche 1817 die Bühne verließ und dem Inspektor des kaiserlichen Museums, Herrn von Arneth, die Hand reichte, die Veröffentlichung dieses poetischen Schatzes unterlassen. Die Handschrift war von Körner’s Mutter dem Wächter der Körner-Gräber zu Wöbbelin, L. Wiechelt, als Andenken anvertraut, durch dessen Sohn, den Gutsbesitzer Julius Wiechelt-Wendischhof, sie endlich der Verborgenheit entzogen worden ist. Vor uns liegt, in geschmackvoller Ausstattung, das Buch. „Aus Theodor Körner’s Nachlaß. Liedes- und Liebesgrüße an Antonie Adamberger. Zum erstenmal vollständig und getreu nach der eigenhändigen Sammlung des Dichters herausgegeben von Friedrich Latendorf. Mit dem Porträt von Antonie Adamberger in Stahlstich. Leipzig, Verlag von Bernhard Schlicke (Balthasar Elischer). 1885.“

Wer einen Blick auf Toni’s Antlitz wirft und Theodor Körner’s Dichtergeist richtig schätzt, für den wird jede Empfehlung dieses „Nachlasses“ unnöthig sein. Fr. Hfm.     




Aus den Tagen der Censur in Preußen. Zur Zeit der Censur wurde dem Berliner Romanschriftsteller Heinrich Smid der Anfang einer Novelle vom Censor gestrichen, weil in derselben ein umgeworfener Postwagen am Leipziger Thore in Berlin vorkam; denn, rechtfertigte der Censor seine Handlungsweise –, erstens erzeuge dergleichen Erdichtung ein Mißvergnügen gegen des Herrn General-Postmeister Nagler’s Excellenz und zweitens werde zwar Nacht, Nebel, Sturm und Unwetter als Grund angeführt, allein es errege dergleichen doch immer eine Unzufriedenheit mit dem Dienste der Postillone, die unter allen Umständen gut fahren müssen, und es thue drittens auch der Staatskasse Abbruch, wenn man dem reisenden Publikum das Gefühl der Unsicherheit der Reisen mit der königlich preußischen Post beibringe. E. K.     




Ludwig Bohnstedt †. Der geniale Architekt Ludwig Bohnstedt, der sich durch zahlreiche Prachtbauten einen geachteten Namen erwarb und dessen Entwurf zum deutschen Reichstagsgebäude 1872 bei der für dasselbe ausgeschriebenen Konkurrenz den ersten Preis erhielt, ist am 4. Januar zu Gotha gestorben. Die „Gartenlaube“ brachte eine eingehende Würdigung des Künstlers im Jahrgange 1872 (S. 473) sowie dessen Portrait und eine Holzschnittnachbildung seines Entwurfes zum Reichtagsgebäude. – th.     


Auflösung des verkehrten Bilder-Räthsels in Nr. 3: Eine Flasche Affenthaler.



2. Quittung. Für die Hinterbliebenen des Schaffners Claus und die anderen bei Hanau verunglückten Bahnbediensteten

gingen ferner ein: Carl Kalkhof in Mainz 5; C. G. in Tragnitz bei Leisnig 1; C. u. J. U. in Dresden 2; Frau F. U. in Neustrelitz 3; B. A. in Heidelberg 5; Ernst, Käth, Lene u. Meta in Aachen, aus ihrer Sparbüchse 3; Familie Heyermann in Dresden 4; von zwei kleinen Amerikanern in Dresden 2; aus Hamburg: „Bei Streit, wo’s sonst friedlich zugeht“ 23; Frau Johanna Strauß-Aschrott in Mainz 20; E. D. in Leipzig 3; N. S. in Karlsruhe i. B. 0,50; R. P. in Chemnitz 5; E. Stoot in Braunschweig 2; Josef Felten in Köln a. R. 10; Professor Eisen in Baden-Baden 5; Skatgesellschaft bei Martin in Erndtebrück 6; Lüdglöckschweikahlinzroh in Hannover 3,50; W. E. P. K. in Gevelsberg 6; Heinrich Scheel in Stralsund 30; Leser der „Gartenlaube“ in Altona 3; von der Stammtischgesellschaft am „runden Tische“ bei Lucke in Hannover, Kanalstr. 15; Oberförster Seybold in Masmünster 3,05; Frau Behr in Sorau, Niederlausitz 20; M. u. F. L. in Posen 5; Erlös einer Skatpartie durch F. Kuhbier u. Administrator Zeigland in Gelsens 2,40; von L. S. durch Schnoor u. Co. in Leipzig 5; vom Stammtisch Grimmaische Str. 37 in Leipzig 20,50; Frau A. P. in Hof bei Stauchitz 16; M. F. P. in Germersheim 10; M. M. in Schopfheim 5; E. E. in Nürnberg 3; R. L. in Auerbach i. V. 10; Hinke in Arnstadt 5; von den Registratur- u. Expeditur-Beamten d. Badischen Eisenbahndirektion durch Registrator K. Lenz in Karlsruhe i. B. 10; L. M. B. u. K. M. D. in Frankfurt a. O. 3; Joh., Gerh. Henrich in Frankfurt a. M. 11,05; H. K. in Worms a. Rh. 10; U. in Seligenstadt a. M. 5; G. Schaeffer, Apotheker in Neustadt a. d. A. 5; H. H. in Hamburg, Martinallee 10,05; Buchhändler A. Werner in Blasewitz-Dresden 10,05; Sammlung in der Anhaltischen Fechtschule Nr. 81 d. Registrator Grüning in Dessau 16,40; Johs. Focke in Chemnitz 2,05; Naumann, Bismarckstr. in Dessau 3; Paul Tobias in Dessau 5; C. Schreyer in Althaldensleben 3; Lotterie-Gesellschaft Lothringer in Bochum 13; Landrichter Frommelt in Metz 10; Consbruch in Paderborn 20; O. Jaeckel, Stations-Verwalter in Lauterecken 3; J. Blum in Lötzen 10; L. Hansen in Viersen 3; Schüll u. Co. in Birkesdorf bei Düren 27; Frau Th. K. in Braunschweig 10; N. in Stralsund 10; T. B. in Berlin (Puttkamerstr.) 5; Robert M. in Berlin 5,05; S. in Konstanz 7; „Pflicht“ von N. N. in Köln a. Rh. 3; Teller in Naumburg a. d. S. 2; O. in Tübingen 10; G. S. in Stuttgart 100; A. u. M. S. in Mainz 5; L. Meder in Heidelberg 5; Frau Keyler in Thorn 4,50; X. Y. u. Z. in Rüdesheim 7,50; G. Henkel in Köln a. Rh. 5; „Gott tröste Euch“, von P. W. in Düsseldorf 15; R. H. in D. 20; S. A. Heitkamp in Wehden i. Westf. 10; Ungenannt in Alzey 4; F. M. u. St. B. in Baden-Baden 6; Dr. Wertsch in Spremberg 6; eine treue Leserin der „Gartenlaube“ in Holländisch-Limburg 10; A. K. in Hannover 3; E. H. in Wran (5 Fl. ö. W.) 8,29; N. N. in Mühlhausen i. Th. 100; aus Graefenthal 1; aus Jena 5; F. F. in Frankfurt a. M. 10; aus Furtwangen 3; aus Karlchen’s Sparbüchse in Frankfurt a. M. 3; durch Fritz Eick in Zittau: die Stammgäste des Hôtel zum weißen Engel 38, die Tischgesellschaft des Hôtel zur goldnen Weintraube 14,50, N. E. A. M. E. H. 7,50, zusammen 60; „Gott segne diese kleine Gabe“, von einer Dame in Leipzig 3; von Prf. S. F. M. F. T. in Leipzig 7; C. D. in Göppingen 2; Hugo Niquet in Wien (1 Fl. ö. W.) 1,66; Albert Bernhold in Nürnberg 20; F. G. in Werdau 4; Ungenannt in Metz 10; W. Haußmann in Trarbach 5; Sig. Meyer in München 3; ges. in einer kleinen gemüthl. Gesellsch. v. J. in Memel 9; E. R. P. M. in Chemnitz 10; ges. in der „Beamten-Vereinigung Merseburg“ 20,30; von v. Fischer-Benzon, Stationsvorsteher in Owschlag. „Wenig aber von Herzen“ 2; Anonymus, Magdeburgerstr. in Berlin 3; Dr. Karl Arnold in Hannover 3; Philatelist G. M. in N. 5; J. P. in München 6; Frau L. M. in N. 3; von dem alten Abonnenten Fdch. Mdf. in Kassel 5; K. Dietze in Döbeln 1,05; H. O. P. in Oldentrup 3,20; Frau Alma Knost in Oldenburg im Gr. 5; H. H., Hahnstr. in Berlin 5; A. K. in Wittenberg, Reg.-B. Merseburg 3; ges. in der Eisenbahn-Haupt- und Betriebskasse Magdeburg durch Gust. Schüler, Eisb.-B.-Secr. 28,75; F. in Moers 6; Bippert, Postverwalter in Sulz u. Wald 3; B. Breitwieser in Ober-Ramstadt 3; Frau Ap. K. in Karlruhe i. B. 5; Sch. Ges. T. in Nürnberg 2,50; Schm. in Merseburg 3; St. in Merseburg 3; Wilhelm G. in Schwerin i. M. 5,05; Dr. G. Kögel in Kleve 3; Gokk-Meyer in Detmold 5; Martha in Altona 5; Franzjob in Oberstein 3; Kolb in Koburg 2; A. M. E. K. H. C. A. A. L. in Osnabrück 7; Frl. M. v. G. u Flr. M. P. in Eisenberg bei Moritzburg 6; R. M. in Hamburg 4; Rittergutsbes. Kannenberg in Groß Benz bei Daber 8; aus Templin 10; E. W. in Obernigk 1,70; S. v. H. in Wien (2 Fl. ö. W.) 3,32; G. Heumann in Seebenitz, Reg.-B. Liegnitz 0,50; E. B. in Torgau 30; N. N. in Werdau 3; W. A. in Stuttgart 1; A. Ll. in Fürth i. B. 3; Ungenannt aus Mittelfranken 14; von einer Dame in Wien (10 Fl. ö. W.) 16,58; S. K. in Hannover 2; Ernst Wagner in Suhl 10; Max Wagner in Suhl 10; Eisfeld in Herzgerode 10; L. G. F. Wolkenstein in München 5; Kathinka Vitz in Neudorf i. Rhng., Ersparnisse eines elfjährigen Mädchens, womit sie zu Weihnachten ihre lieben Eltern erfreuen wollte 10. 0 Summe der 2. Quittung ℳ 1246,94 (enthält die vom 9. bis 11. Dec. 1884 eingegangenen Beiträge).0 Gesammtbetrag der 1. und 2. Quittung ℳ 2659,54.



Inhalt: [ Verzeichnis zu diesem Heft, hier noch nicht transkribiert. ]



Verantwortlicher Herausgeber Adolf Kröner in Stuttgart. Redacteur Dr. Fr. Hofmann, Verlag von Ernst Keil’s Nachfolger, Druck von A. Wiede, sämmtlich in Leipzig.
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