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Verschiedene: Die Gartenlaube (1884)

Litthauische [Sc]hlittenfahrt.
Nach dem Oelgemälde von [A.] Wierusz-Kowalski.



anregender Weise zu unterhalten. Die Knaben sollen hierdurch an Gehorsam, Ordnung, Thätigkeit, gute Sitten und Reinlichkeit gewöhnt und vor den Einflüssen nachtheiliger Gesellschaft bewahrt werden.

Und in der That ist das gemüthliche Asyl vollkommen dazu gemacht, allen diesen Zwecken zu entsprechen. An den Schultagen um 4 Uhr, Mittwoch und Samstag um 2 Uhr haben sich die Knaben auf dem kürzesten Wege einzustellen. Unser Besuch fand an einem Montag nach 4 Uhr statt, die großen Hängelampen waren bereits angezündet und zwei Brotschneidemaschinen in voller Thätigkeit, Jedem sein Stück „rund um den Laib herum“ zu liefern. Ein Knabe von jedem Tische hat das Quantum für denselben zu schneiden und zu vertheilen. An der Wand steht ein blanker Wassereimer mit kleinen Schöpfgefäßen – das einfache Vieruhrbrod soll nur Hunger und Durst stillen, keine Ueppigkeit erwecken. Es ist immer noch mehr, als Viele im Hause finden würden.

Ist das letzte Stück Brod verschwunden, so kommen die Aufgaben an die Reihe. Die Knaben müssen hier also in derselben Weise handeln, wie es ordentliche Kinder zu Hause zu machen pflegen. Der Lehrer oder vielmehr Erzieher hält Ruhe und Stille aufrecht und enthält sich jeder Nachhülfe. So, wie der Junge zu Hause arbeiten würde, schnell oder langsam, gut oder schlecht,

arbeitet er hier, und die nachfolgenden Schulnoten in den einzelnen

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1884). Leipzig: Ernst Keil, 1884, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1884)_032.jpg&oldid=- (Version vom 26.1.2024)