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verschiedene: Die Gartenlaube (1882)

Namen „Heinrich Stahl“ und später als „Verfasser der Neuen Deutschen Zeitbilder“. Die Fortsetzung dieser Thätigkeit geschah im Zuchthause zu Münster. Seine Autorschaft ward ruchbar, und sofort ging die Polizei mit allen Mitteln zur Unterdrückung derselben vor: es wurde, in aller Stille, sogar den Leihbibliotheken bei den härtesten Strafen verboten, Romane von Temme zu halten und auszugeben. Kein Buchhändler wollte und konnte noch etwas von ihm zum Drucke bringen.

„Endlich,“ erzählt er (S. 518), „fand ich einen Verleger in dem Verlagsbuchhändler Hermann Schultze zu Leipzig, dem früheren wegen seiner Freisinnigkeit gemaßregelten Berliner Stadtrathe, und Ernst Keil forderte mich auf, ihm Erzählungen und Novellen für die ‚Gartenlaube‘ zu schreiben. Durch die ‚Gartenlaube‘ wurde ich weithin bekannt. Dem deutschen Volke wurde ich durch sie wieder näher gebracht. Wie die ‚Gartenlaube‘ mich zur Mitarbeiterschaft aufgefordert hatte, so wurden mir Einladungen von manchen anderen angesehenen, selbst den am meisten verbreiteten Zeitschriften.“

Doch auch die Kehrseite sollte dieser glänzenden Medaille der Anerkennung nicht fehlen. Temme sollte die ganze Frechheit des Nachdrucks verspüren, durch den wenige Autoren so schwere Verluste zu erleiden hatten, wie gerade er, der plötzlich so viel und gern gelesene Romandichter. Er zählt eine lange Reihe von Kämpfen gegen den Nachdruck auf, die alle vergeblich waren bis auf einen, wobei ihm der Oberprocurator in Cleve zu seinem Rechte verhalf. Die Entschädigung, die ihm dieser von dem Nachdrucker erwirkte, ließ Temme der Wittwe eines Landwehrunterofficiers aus dem Wittgensteinischen zukommen, der bei dem Sturm auf die Düppler Schanzen im Jahre 1864 gefallen war.

Um das Jahr 1866 gab er jeden Schritt gegen seine Nachdrucker auf und verschaffte sich auf diese einfachste Weise Ruhe.

Ist auch das vorliegende Buch aus Theilen zusammengesetzt, die zu verschiedenen Zeiten niedergeschrieben worden sind, je nachdem diese oder jene Erinnerung besonders lebhaft in dem Verfasser auftauchte, so giebt das Ganze doch ein interessantes Bild des schicksal-, thaten- und leidenreichen Lebens eines Mannes, der zu den würdigsten Repräsentanten der großen Kampfzeit gehört, ohne welche die Sehnsucht der Nation nach „Kaiser und Reich“ schwerlich sobald erfüllt worden wäre. Wie Jeder von jenen hervorragenden Repräsentanten der freiheitlichen Bewegung von 1848 verdient auch J. D. H. Temme die dankbare Theilnahme der Nation und ein Denkmal in unserer Literatur.




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Ziel, Ernst, Gedichte. 2. vermehrte Auflage. Eleg. geb. mit Goldschnitt0 5 ℳ. 25 ₰.


Redacteur: Dr. Ernst Ziel in Leipzig. – Verlag von Ernst Keil in Leipzig. – Druck von Alexander Wiede in Leipzig.
Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Die Gartenlaube (1882). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1882, Seite 820. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1882)_820.jpg&oldid=- (Version vom 28.8.2023)