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Verschiedene: Die Gartenlaube (1882)


Eine Ruhepause. Oelgemälde von S. C. Fischer.
Nach einer Photographie im Verlage der „Photographischen Gesellschaft in Berlin“ auf Holz übertragen.




dieses Blattes, nicht weiter ausdehnen durften, so viel wir auch noch zu sagen hätten. Das Volksleben im Innern der Stadt selbst, speciell in den arabischen Vierteln, die Bazare und Khans, in denen alle Schätze des Orients aufgehäuft sind, die Moscheen und Derwischklöster mit ihrem eigenthümlichen Cultus, die feierlichen Aufzüge bei öffentlichen Festen und Begräbnissen, dann wieder die Kaffeehäuser mit ihren Märchenerzählern und so vieles, vieles Andere, das den Fremden oft dergestalt fesselt, daß er sich in eine ganz neue Welt versetzt fühlt, mußte unberücksichtigt bleiben.

Nur eine kurze Schlußnotiz in Bezug auf die Nilüberschwemmung sei uns noch gestattet! Dieselbe erreicht gerade jetzt, im September, wie alljährlich, ihren höchsten Stand, und sie könnte möglicher Weise bei den Kriegsoperationen eine wichtige Rolle spielen.

Das Phänomen des durch Regengüsse im abessinischen Hochlande und im Innern Afrikas bedingten periodischen Steigens des Nils ist so alt wie die Welt, und namentlich gehört die seit langen Jahrtausenden sich stets gleich bleibende Regelmäßigkeit desselben wirklich zu den Naturwundern unserer Erde. In der Nacht des 16. Juni bringt nämlich nach einer uralten Sage ein Engel den „goldenen Tropfen“ vom Himmel herab und wirft ihn in den oberen Nil,

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1882). Leipzig: Ernst Keil, 1882, Seite 645. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1882)_645.jpg&oldid=- (Version vom 29.12.2019)