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Verschiedene: Die Gartenlaube (1882)

da war. Im Uebrigen aber erregte er so viel Skandal in der Schule durch seine Manie, die Lehrer an die Wand zu malen, und durch seine Unlust bei allem, was nicht Zeichnen hieß, daß ihn der Vater im zehnten Jahre von dort wegnahm und die Akademie besuchen ließ.

Andreas Achenbach.
Nach einer Photographie auf Holz gezeichnet von Adolf Neumann.

Er bekam da als Lehrer einen kleinen buckligen Sachsen Namens Kolbe, der ein Maler großer Historien und ein noch größerer Pedant war. Andreas bereitete diesem Herrn Kolbe durch seine Tollheiten unsäglichen Verdruß und wurde darum während seines dreijährigen Studiums ein halbdutzendmal fortgejagt, aber seines auffallenden Talentes halber immer wieder zu Gnaden aufgenommen. Der pedantische akademische Unterricht mit dem fortwährenden Nachmalen von Gypsköpfen war es, den er durchaus nicht ertrug. Er beobachtete und zeichnete zwar den ganzen Tag, wo er ging und stand, in der Akademie speciell war er immer am Fenster, das die Aussicht auf den Rheinhafen hatte, und skizzirte die Lastträger und Schiffer wie die Schiffe selber in allen möglichen Stellungen, wenn dann aber der Professor kam, so stand nichts auf dem Reißbrett – so ward der junge Künstler fortgejagt.

Es war nach einer solchen Scene des Fortjagens, daß er

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1882). Leipzig: Ernst Keil, 1882, Seite 377. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1882)_377.jpg&oldid=- (Version vom 11.5.2019)