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Verschiedene: Die Gartenlaube (1880)

Scene aus Rossini’s Oper „Der Barbier von Sevilla“.
Dem „Opern-Cyclus“ von Hermann Kaulbach (acht Photographien; Berlin, Carl Brack) entnommen.


Dose und bereite mir je nach Nothdurft den Genuß einer Prise. Diese einfache Handlung benimmt meinen Zuhörern das peinliche Gefühl, daß ich stecken geblieben, und gestattet mir Zeit zur Sammlung, und so ist uns beiden durch diese Dose geholfen“ – so erklärte er uns den absonderlichen Nutzen derselben einmal in einem der herrlichen, stets so anregenden und oft sogar erhebenden Plauderstündchen der Mittagszeit.

Ja, an diesem Manne war Alles edel und ehrwürdig, ob wir ihn auf dem Lehrstuhl oder auf der Rednerbühne des Landtags, in seinem traulichen Heim vor dem riesigen Arbeitstisch, den einst Griesbach ihm vermacht, im Umgang mit seinen Schülern oder im Umgang mit Gleichwürdigen sahen. Veredelnd war sein Streben immerdar, und so hat er als ein Priester des Wahren, Guten und Schönen und als ein Held im Kampfe für staatsbürgerliche Freiheit und ein Vaterland der Deutschen fest auf seinem Platze gestanden bis zu seinem letzten Augenblick.

Welche Schriften er hinterlassen, welche Stelle er in der Reihe der Geschichtsschreiber und politischen Schriftsteller einnimmt, darüber giebt jedes Conversationslexicon Auskunft. Hier galt es nur, an den Mann zu erinnern, wie ihn unser Herz feiert.

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1880). Leipzig: Ernst Keil, 1880, Seite 248. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1880)_248.jpg&oldid=- (Version vom 20.8.2021)