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Verschiedene: Die Gartenlaube (1877)

Großherzog Friedrich von Baden.

war, bestrebt, den im nationalen Interesse gesteckten Forderungen Preußens nicht nur selbst zuzustimmen, sondern auch die Zustimmung anderer Bundesgenossen zu verschaffen. In den schweren Junitagen 1866 führte dann freilich die geographische Lage des Landes, die erregte Stimmung weiter Bevölkerungskreise auch Baden in das österreichische Lager herüber, aber der Großherzog machte in vertrauten Kreisen kein Geheimniß daraus, daß er zwar als constitutioneller Fürst den Wünschen seiner Volksvertretung nachgekommen sei, aber seinerseits die Ueberzeugung seines Ministers Mathy, der jetzt dem schon früher ausgeschiedenen Roggenbach in die Stille des Privatlebens folgte, theile, daß Baden auf der unrechten Seite stehe.

Als die Siege der preußischen Waffen dem Großherzoge die Freiheit des Entschlusses, den badischen Liberalen die Unbefangenheit des politischen Urtheils wiedergaben, war Baden der erste unter den süddeutschen Staaten, der sich mit aller Entschiedenheit

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1877). Leipzig: Ernst Keil, 1877, Seite 301. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1877)_301.jpg&oldid=- (Version vom 11.5.2019)