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Verschiedene: Die Gartenlaube (1872)

Album der Poesien.

Heimkehr

Heimkehr aus Amerika.
Originalzeichnung von Fr. Hottenroth.

Sei mir gegrüßt am Straßenrand,
     Mein alter Markenstein!
Ich fahre in mein Vaterland,
     Mein Vaterland hinein.

Du Land, in dem ich strebt’ und stritt,
     Wie bist du grün und schön!
Du Luft, in der ich lebt’ und litt,
     Wie duftig ist dein Weh’n!

Du Strom, auf dem mein Segel schwoll,
     Wie leuchtet deine Fluth!
Du Wald, in dem mein Horn erscholl,
     Wie klingt dein Rauschen gut!

Du aber bist noch, herz’ger Schatz,
     Wie immer schön und süß,
Und Alles steht am alten Platz,
     Da, wo ich’s stehen ließ.

v. Strachwitz.



von dem Liebesleid, das er ihnen geklagt. Man glaubt nicht anders, als man müßte die düstere Gestalt des armen Torquato durch deine duftigen Alleen hinwandeln und darüber trauern sehen, daß ihn ein feindseliges Geschick in die Nähe der stolzen Prinzessin gebracht, die er lieben mußte und doch nicht lieben durfte. Der ganze Schmerz des zerstörten Dichterlebens begleitet den Wandelnden durch Sorrents schattige Gänge. Oefters blieb ich sinnend stehen und lauschte, ob nicht das Echo den Namen „Leonore" zurücktönen lasse, den ihm die zitternde Stimme des Poeten ohne Unterlaß zugerufen. In dem Grase, das der Thau

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1872). Leipzig: Ernst Keil, 1872, Seite 769. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1872)_769.jpg&oldid=- (Version vom 3.8.2020)