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verschiedene: Die Gartenlaube (1870)

Platz zurück. Der Raub wird ohne jede weitere culinarische Vorbereitung, roh und unzerstückelt hinuntergeschluckt. Oft würgt er Fische hinunter, welche fast so lang als der ganze Vogel sind, so daß der Schwanz des Fisches noch aus dem Schnabel hervorsteht, während der Kopf bereits vom scharfen Magensaft des Vogels aufgelöst wird.


Eisvögel.
Nach der Natur aufgenommen von Ludwig Beckmann.


Nicht selten wird er ein Opfer seiner Gefräßigkeit, man hat mehrfach Eisvögel beobachtet, welche mit einem halbverschluckten Fisch im Schnabel hülflos im Strome trieben und schließlich untersanken oder von einem Hecht weggeschnappt wurden. Die hervorstechendsten Eigenschaften unseres Eisvogels sind überhaupt sein enormer Appetit und eine dem entsprechende rasche Verdauung. Je nach dem Quantum der Mahlzeit genügen zur letzteren fünfzehn bis zwanzig Minuten, der Vogel würgt dann die unverdauten Gräten und Schuppen, zu einer kleinen Kugel zusammengeballt, aus dem Schnabel und – sieht sich nach weiterer Atzung um. Die Ballen des Eisvogels sind selten größer, als auf der beifolgenden Zeichnung angegeben; sie sind von weißgelblicher Farbe, trocknen an der Luft rasch auf und werden dann nur noch durch den glasartig aufgetrockneten dünnen Schleimüberzug zusammengehalten. Bei geringem Fingerdruck zerfallen sie schon

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verschiedene: Die Gartenlaube (1870). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1870, Seite 389. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1870)_389.jpg&oldid=- (Version vom 18.1.2019)