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verschiedene: Die Gartenlaube (1867)

Der Dom zu Frankfurt nach dem Brande.

ein Kind in der Stadt zu finden sein, das noch nicht auf dem Pfarrthurm war. Er schien den besuchtesten Wallfahrtsort auch der ganzen Gegend zu bilden. – Die Aussicht von seiner geräumigen Galerie gehörte zu den reizendsten, die man nur erschauen konnte; blühendes Land ringsum, von den Zügen des Odenwalds bis hin zum Rheingau und Spessart, und nirgends schlossen die Höhen des Taunus einen so lieblichen Rahmen um das lachende Mainthal, wie von dort aus erblickt. Wie wunderbar schön und prächtig war aber das weite Bild jener Landschaft, wenn die glühenden Farben des Abendlichts sich leuchtend im Strome spiegelten, wenn die grünen Gefilde, die blüthenreiche Ebene, der bewaldete Berg und der baumbekränzte Hügel, die Stadt, das Dorf von jenen in Gold und Purpur erstrahlenden Wellen durchschnitten und bespült wurden! Doch kehren wir vom Pfarrthurm noch einmal zur Kirche zurück. Sie besitzt manch’ schönes und alterthümliches Denkmal, das jetzt die Flammen beim Brande verschonten, und höchst interessant war und ist der Dom selbst durch seine darin abgehaltenen Wahlen und Krönungen.

Die erste Wahl in Frankfurt fällt in’s Jahr 1152, es ist die Friedrichs des Ersten, und der dabei in’s Auge tretende Mangel

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verschiedene: Die Gartenlaube (1867). Ernst Keil’s Nachfolger, Leipzig 1867, Seite 645. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1867)_645.jpg&oldid=- (Version vom 19.2.2017)