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verschiedene: Die Gartenlaube (1866)

Ein Fürst als Mann von Wort.


Graf Guido von Flandern mit seiner Tochter im Kerker.
Nach einem Originalgemälde von G. Laves in Hannover.

Wenn in einem Lande der Tod einen Mann vom Thron genommen hat, an dessen Grab nicht blos das eigene Volk, sondern die gesammte europäische Presse den Tribut der Ehrerbietung und Anerkennung niederlegt und den sie des seltenen Ausspruchs würdigt, daß der Nekrolog, der an seiner Bahre zu schreiben sei, in der Geschichte unserer Tage einzig dastehen werde, so wendet sich unser Blick von selbst in die Vergangenheit dieses Landes und sucht nach Ebenbürtigen auf den alten Thronen. Einem solchen begegnen wir zwar in der Geschichte der belgischen Lande nicht wieder, aber eine That strahlt aus den glorreichsten Tagen der freien und glücklichen Vläminger des Mittelalters zu uns herüber, und diese That, die einen Fürsten ziert und sein Volk befreite, verdient den Zeitgenossen eines Königs Leopold zur Ehre der alten belgischen Zeiten vorgeführt zu werden.

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verschiedene: Die Gartenlaube (1866). Ernst Keil’s Nachfolger, Leipzig 1866, Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1866)_085.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)