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Elisabeth.

Tode mußte er, so widerstrebend es ihm auch war, eine baiersche Fürstin wählen. Es wurde damit für den längst vorbereiteten baierschen Erbfolgekrieg ein neuer Reichstitel geschaffen, und wenn trotzdem das Haus Zweibrücken mit seinen Erbansprüchen auf das schönste aller Kurfürstenthümer weiland des heiligen römischen Reichs deutscher Nation siegte und es noch heute als „Königreich“ Baiern beherrscht, so ist das bekanntlich einzig und allein dem alten Fritz zu danken, der lieber mit seiner Armee in Böhmen einfiel und mit Kaiser Joseph den berühmten Zwetschenrummel oder Kartoffelkrieg trieb, als daß er dem verhaßten Oesterreich das reiche Baiern erwerben ließ. Leopold II., von Toscana, war mit einer spanischen Prinzeß vermählt – ein Geschlecht, welches aus alter Tradition beim österreichischen Hause noch in Ansehen steht. Franz des Ersten vier Frauen waren aus würtembergischem, neapolitanischem, modenesischem und baierschem Stamm. Sein Sohn Ferdinand heirathete eine piemontesische Prinzeß. Seit hundert Jahren hat also, wie man ersieht, die habsburgische mit nur wenigen Ausnahmen immer in die italienischen Fürstenfamilien und in das Haus Baiern geheirathet. Die Vortheile davon haben denn auch vor Aller Augen gelegen. Jedermann wird sich entsinnen,

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verschiedene: Die Gartenlaube (1862). Ernst Keil’s Nachfolger, Leipzig 1862, Seite 805. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1862)_805.jpg&oldid=- (Version vom 12.5.2019)