Seite:Die Gartenlaube (1860) 717.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
verschiedene: Die Gartenlaube (1860)

General Enrico Cialdini.
der Sieger von Castel Fidarbo.




Goethe das Original in seine große Tasche schob. Als Alles sich geordnet hatte, erhob sich der Herzog und leerte auf das Wohl seines durstenden Landes ein schäumendes Stübchen. Dann ließ er das Kampfspiel beginnen, und der Herold rief: „Die Schranken sind geöffnet.“ In diese Schranken ritten dann die Ritter mit ihren Lanzen[1]. Bald ertönte die Ritterhalle, ja das ganze Haus vom Geräusche des Lanzenbrechens. „In den Sand gestreckt, die Waffen sind gleich, legt Euch aus, stoßt aus!“ so erscholl ein Stimmengewirr bunt durcheinander und dazwischen das Aufstampfen der Ganzen mit einer die wackeligen Tische bedrohenden Heftigkeit.

Unterbrochen wurde hierauf das Waffengetümmel durch eine feierliche Handlung. Einige Füchse, die am Ende des vorigen Semesters früh in die Heimath gereist waren, sollten jetzt erst nachträglich zu Jungburschen befördert werden. Diesem feierlichen Acte ging, wie gewöhnlich, zur Kurzweil der anwesenden Ritter ein launiges Examen voraus. Eingeleitet wurde dasselbe etwa aus folgende Weise: „Als Luden, mit Recht der Liebling

  1. Kleine ausgepichte, mit Reifen umlegte Trinkgefäße von Lindenholz in Form eines abgestumpften Kegels.
Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Die Gartenlaube (1860). Ernst Keil’s Nachfolger, Leipzig 1860, Seite 717. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1860)_717.jpg&oldid=- (Version vom 15.9.2022)