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verschiedene: Die Gartenlaube (1860)

Gräfin Cosel in dem St. Johannisthurm des Schlosses Stolpen.

veranlaßt, Frau von Hoymb erhielt den Titel einer Gräfin von Cosel. Mit noch größerer Pracht, als früher für die Gräfin von Königsmark, wurde der Palast der Gräfin Cosel eingerichtet, welcher durch eine bedeckte Gallerie mit dem kurfürstlichen Schlosse in unmittelbarer Verbindung stand.[1] Nicht minder prächtig wurde für den Sommer ein Gartenpalais für sie eingerichtet, wo man Indien und China beisammen zu finden wähnte, so reich waren die Stoffe der Gardinen, so mannichfaltig das Porcellan, die Vasen, Teppiche und Tapeten, so geschmackvoll die Anlage des Parks.

Die Gräfin von Cosel aber begnügte sich nicht mit diesem äußeren Glanze, sie fing bald an, sich auch Einfluß in die Angelegenheiten der Regierung zu verschaffen. Vor Allem suchte sie diejenigen, welche diesen Einfluß bisher ausgeübt hatten, von der Person des Königs zu entfernen. Der Kanzler von Beichling, welcher dem Könige sehr ernstliche Vorstellungen wegen des verschwenderischen

  1. Da, wo der heutige Taschenberg.
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verschiedene: Die Gartenlaube (1860). Ernst Keil’s Nachfolger, Leipzig 1860, Seite 636. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1860)_636.jpg&oldid=- (Version vom 14.9.2022)