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Verschiedene: Die Gartenlaube (1859)

Die Truppen des italienischen Feldzugs.

I.


Garibaldi’scher Volontair, nach neuester Uniformvorschrift.
(Nach Originalabbildung aus Turin.)
  Jäger von Vincennes.  Bersaglière.

Vielleicht leben wir gerade jetzt in der demüthigendsten, unglückseligsten Zeit dieses Jahrhunderts. Die Völker Europa’s sind durch Arbeit und Handel, Eisenbahnen und Telegraphen, tausenderlei tägliche Beziehungen des materiellen und ideellen Verkehrs wie ein Volk geworden. Sie sind ein gesellschaftlicher Körper, der, in einem Theile gestört, verwundet oder inficirt, als Ganzes leidet. Deshalb fühlen wir trotz des bis jetzt musterhaft „localisirten“ Krieges Alle das Elend desselben. Jeder Krieg nimmt jetzt mehr oder

weniger die Form und den Fluch eines Bürgerkrieges an. Jetzt kann sich’s der Philister nicht mehr loben: „an Sonn- und Feiertagen ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei, wenn hinten weit in der Türkei die Völker auf einander schlagen.“ Auch der fernste und localisirteste Krieg geht ihm an’s Leben, an die Tasche. Kein Wunder daher, daß der kaum begonnene, hinter den Alpen gebannte Krieg, obgleich ringsum von „Neutralität“ umgeben, wie ein paar Duellanten von Zuschauern, Unparteiischen, Secundanten und Paukdoctoren,

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1859). Leipzig: Ernst Keil, 1859, Seite 341. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1859)_341.jpg&oldid=- (Version vom 3.8.2023)