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Verschiedene: Die Gartenlaube (1858)

Land und Leute.
Nr. 12. Die Bamberger Gärtner.
Von Ludwig Storch.

Bamberger Gärtner am Morgen.

Ehre jeder Hand voll Schwielen! 
Fred. Freiligrath.

Wir hatten uns ziemlich lange in der fränkischen Schweiz herumgetrieben und ihre Romantik, die in solcher Zusammenstellung ihres Gleichen nicht weiter hat, in und auf den Bergen mit Raffinerie durchgekostet. Wo in der Welt fände man im Raume von ein paar Quadratmeilen im Schooße der Berge so großartige pittoreske und wissenschaftlich wichtige Höhlen, wahre Zauberpaläste der uralten und ewig jungen reizenden Mutter Gäa, Wundergrotten und Boudoirs mit der groteskesten barocken Ausstattung, von der unsre vornehmen Damen und nach Originalität strebenden Baumeister etwas lernen könnten; und auf den Gipfeln der Berge solche malerische Ruinen, einst auch Paläste ritterlicher Herrlichkeit, nun in ihrem Verfalle als Zeugen einer abgeblühten Culturperiode erst recht Zierden des schönen Wisenthales und seiner Nebenthäler?

Meinen Genuß erhöhte mein Gesellschafter, den ein günstiger Zufall mir zugeführt, ein echt moderner Charakter, wie sie erst seit einem Vierteljahrhundert auf der Weltbühne aufgetreten sind.

Er war seines Zeichens Arzt, aber in dem Sinne wie die meisten jungen, genialen und ehrlichen Aerzte unserer Zeit; er

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1858). Leipzig: Ernst Keil, 1858, Seite 641. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1858)_641.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)