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verschiedene: Die Gartenlaube (1856)

Kriegsbilder aus der Krim.
Aus dem Tagebuche eines französischen Kavallerie-Kapitains, mitgetheilt
von Julius von Wickede.

Chasseurs d’Afrique auf Vorposten.

So ein tüchtiges Reitergefecht, wo es Mann gegen Mann geht, die Trompeten schmettern, die Säbel klirren, die muthigen Rosse wiehern, einzelne Pistolenschüsse dazwischen knallen, ist doch für den Soldaten ein schöner Augenblick, und je häufiger man Gelegenheit hatte, selbst ein Kämpfer in einem solchen zu sein, desto mehr steigert sich die Lust daran. Auf Algeriens Boden hatten wir uns unzählige Mal mit Kabylen und Hajuten, den braunen Wüstensöhnen des marokkanischen Reiches, herumhauen müssen, hier in diesem Feldzuge gegen die Russen war uns aber bisher noch keine rechte Gelegenheit dazu geworden. Was fluchten und wetterten da Manche der alten, langgedienten Reiter meiner Escadron und meinten, es sei eine Schande, daß sie ihre Säbel mit so besonderer Sorgfalt scharf geschliffen hätten, ohne daß ihnen nur noch eine Gelegenheit geworden, einen einzigen tüchtigen Hieb damit zu thun. Mit jubelnder

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verschiedene: Die Gartenlaube (1856). Ernst Keil, Leipzig 1856, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1856)_005.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)