Seite:Die Fränkische Weinbergsbauart verglichen mit der am Hardgebirg in der Pfalz.pdf/8

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

 8) Hierauf werden die hie und da fehlenden Stiffel und Balken durch andere ersetzt, und wo hie und da Balkenweidenbänder los oder mürbe sind, neue angelegt, welches Kammerten heißt. Man kann täglich ein Stück von 2400 bis 3000 Stöcken gemächlich kammerten. Nun folgt

 9) das Heften. Hier werden die Reben so viel möglich von einander gebreitet an die Balken geheftet mit dünnern Weiden.

 Nun folgt das Hacken, Aufbinden, Rühren, zweytes Aufbinden und Laubabschneiden, das Schaben und Herbsten. Diese Arbeiten sind theils schon oben beschrieben, theils kommen sie mit unsern hier gebräuchlichen Arbeiten überein, daß ichs also für überflüßig halte mehr davon zu sagen.

 Nun zur Rechtfertigung meiner im Anfange aufgestellten Sätze.

 Erstens die am Hardgebirg übliche Bauart fordert weniger Mühe und Arbeit, als die hiesige.

 Beweis. Bey uns sind mehr als noch einmahl so viel Weinbergsarbeiten als am Hardgebirg, wie aus folgendem zu ersehen.