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Seyfried litt stark an der Modekrankheit der damaligen Zeit; er war nämlich dem Studium der Alchymie über die Maßen ergeben. Er wird als ausgezeichneter Musiker gerühmt.

412. Venceslaus Koslovius Edler von Raschitz

war zu Ratibor in Preußisch-Schlesien geboren, studierte c. 1589–1597 am Seminar zu Neisse und gieng, mit einem Empfehlungsschreiben des Capitels von Breslau versehen, nach Rom, um im Collegium Germanicum seine theologischen Studien zu vollenden. Nachdem er Priester geworden, nahm er in Clairvaux das Ordenskleid und legte 1604 in Heiligenkreuz die Profess ab. Bis zu seinem Tode war er nun Cooperator von Alland, vom 9. April 1609 an auch äbtlicher Secretär und unternahm als solcher vom 28. April bis 1. Juli 1609 in Ordensangelegenheiten eine Reise nach Cîteaux. Er starb schon am 11. Jänner 1610 im Stifte. „Vir pietati et religiosae perfectioni singulariter deditus, ad quam per frequentes Meditationes sacras, post ohitum suum adhuc repertas, seipsum accendere consueverat. Mortem ei praedixisse B. Virginem ex Imagine picta, nunc in Tumulto Turcico perdita, author est R. P. Joannes Simonis (Nr. 465), qui id referre solebat“ (Höffner).

413. Johann Wilhelm von Sprinzenstein

war c. 1579 zu Wien geboren, machte seine Humanitätsstudien in Prag und wurde vom Erzherzog Matthias zur Aufnahme ins Collegium Germanicum in Rom empfohlen, wo er seine theologischen Studien vollendete. Sein Noviziatsjahr verbrachte er in Clairvaux, legte hierauf 1604 als Diacon die Profess in Heiligenkreuz ab und wurde noch im nämlichen Jahre zum Priester geweiht. Als er einem Conversen-Novizen, dem Bruder Christoph (Nr. 420), der an der Pest erkrankt war, die heiligen Sacramente spendete, wurde er selbst von der Krankheit ergriffen und starb am 12. Oct. 1607. Er schrieb: Statuta ordinis Cisterciensis (Cod. 531, fol. 1–137 der Stiftsbibliothek) und ein reichhaltiges Statutorum alphabetum.

414. Anton Wolfrath

war am 9. Juli 1581 zu Köln geboren. Am 5. August 1599 langte er in der ewigen Stadt an, um am Collegium Germanicum seine Studien zu vollenden, wo ihm sein älterer Bruder Gerhard, der selbst Germaniker gewesen war, die Aufnahme erbeten hatte. Mit großem Eifer

Empfohlene Zitierweise:
Florian Watzl: Die Cistercienser von Heiligenkreuz. In Commission der Verlagsbuchhandlung ‚Styria‘, Graz 1898, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Cistercienser_von_Heiligenkreuz.pdf/78&oldid=- (Version vom 12.12.2020)