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bis 20. August 1675 als Vicar von Gaden, pastorierte hierauf die Pfarreien Trumau vom 20. August 1675 bis 2. Mai 1678 und Podersdorf 19. Mai 1679 bis 5. Jänner 1682 und wurde am 5. Jänner 1682 Subprior. Beim Annahen der Türken flüchtete er sich 1683 nach Baumgartenberg, administrierte hierauf die dem Stifte Säusenstein incorporierte Pfarre Stronsdorf vom 9. Oct. 1683 bis 8. Februar 1684, worauf er vom 16. Februar bis 29. Sept. 1684 im letztgenannten Kloster hospitierte. Nach seiner Rückkehr ins Stift war er vom 29. Sept. 1684 bis 24. Dec. 1686 abermals Subprior, 12. Februar bis 4. März 1685 zugleich auch Kellermeister, wirkte dann vom 8. Februar 1686 bis 10. April 1695 als Pfarrverweser von Alland[1] und 15. April 1695 bis 17. Dec. 1699 als solcher in Niedersulz und versah endlich im Stifte 2. Jänner 1700 bis 8. April 1702 das Amt eines Beichtvaters der Conventualen. Er starb am 20. Dec. 1703 am Schlagflusse und wurde in der Krypta der Kreuzkapelle begraben. „Vir inculpatae conscientiae“ (Seywitz).

539. Wolfgang Siber,

am 11. Nov. 1649 zu Wien geboren, wurde am 2. Juli 1666 eingekleidet, legte am 2. Juli 1667 die Gelübde ab, vollendete seine philosophischen und theologischen Studien in Wien und feierte am 27. Dec. 1676 seine Primiz. Er wirkte 1. Jänner bis 20. Dec. 1681 als Pfarrverweser in Heiligenkreuz, kam am 20. Dec. 1681 in gleicher Eigenschaft nach Trumau und von dort am 7. Jänner 1683 nach Winden. Beim Herannahen der Türken begab er sich nach Königshof. Als er dort „auf den stainernen Gängel ausser der Tafelstuben“ Pulver austheilte, fiel ein Funke in dasselbe, es erfolgte eine fürchterliche Explosion und er wurde an den Füßen und im Gesichte derart verletzt, dass er tödtlich verwundet nach Bruck a. d. Leitha gebracht werden musste, wo er nach zwölf Tagen trotz der sorgsamsten Pflege unter großen Schmerzen am 23. Juli 1683 starb „gleich einen Märtyrer mit auferbaulicher Gedult“, wie das Gedenkbuch von Winden bemerkt. Er wurde in der Augustinerkirche zu Bruck begraben.[2]


  1. 1686 pastorierte er die Pfarre vom Stifte aus.
  2. Nach seinem Tode war bis 15. Sept. 1684 kein Pfarrer in Winden; die wenigen übriggebliebenen Seelen wurden vom Pfarrer zu Steinbruch pastoriert und besuchten den Gottesdienst in Steinbruch, Breitenbrunn und Bruck a. d. Leitha.
Empfohlene Zitierweise:
Florian Watzl: Die Cistercienser von Heiligenkreuz. In Commission der Verlagsbuchhandlung ‚Styria‘, Graz 1898, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Cistercienser_von_Heiligenkreuz.pdf/131&oldid=- (Version vom 12.12.2020)