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Einleitung.

Das Geburtsjahr Alberts von Stade ist nicht überliefert worden, ebensowenig der Ort seiner Geburt. Daß er in Niederdeutschland am Ausgang des 12. Jahrhunderts das Licht der Welt erblickte, darf wohl mit Recht angenommen werden. Die Chronik läßt durchblicken, daß er von niederer Herkunft war. Zum Jahre 1255 berichtet er von den Bestrebungen des Mainzer Bürgers und Richters Arnold Walpode zur Herstellung eines Städtebundes, um der von den Rittern jener Zeit eifrigst betriebenen Wegelagerei mit Erfolg entgegen zu treten. Mit einer gewissen Ironie erzählt er, daß die Ritterschaft, deren Hände stets zum Raube bereit seien, es für schmachvoll erachte, wenn Kaufleute über ehrenwerthe und edle Herren eine Art Herrschaft ausüben wollten. Und zum Jahre 1256 werden die Edeln von Bederekesa, welche im Kampfe gegen die Friesen eine unverhoffte Niederlage erlitten, berühmte Räuber genannt.

Ueber seine Lebensschicksale erfahren wir nur sehr wenig. Er gehörte dem Benedictinerorden an und wurde nach dem Tode (am 30. Juli 1232) des Abtes Christoph des Klosters der heiligen Jungfrau Maria in Stade dessen Nachfolger. Balduin, Bischof von Livland, vollzog die Weihe. In den Jahren 1235, 1236, 1238 und 1240 erscheint Albert als Zeuge in Urkunden Erzbischofs Gerhards II von Bremen. 1236 begab er sich nach Rom, wie er selbst zum Jahre 1240 erzählt, um daselbst die Erlaubniß zur Reformation seines Klosters zu erwirken.

Empfohlene Zitierweise:
Albert von Stade, übersetzt von Franz Wachter: Die Chronik des Albert von Stade. Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1896, Seite V. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Chronik_des_Albert_von_Stade_p_005.png&oldid=- (Version vom 17.8.2016)