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Kammer beim Nähen von Kleidern saßen, sind verbrannt. Der König und die Königin entkamen mit Mühe, indem die Königin, als im Hause bekannter, den König herausführte.

1252. Otto, Herzog von Luneburg starb, da er schon bereit war, an den Hof nach Frankenevorde zu gehen, welchen König Wilhelm um das Fest Johannis des Täufers oder des Jacobus für die Fürsten angesagt hatte, an dem Sonntage des Primus und Felicianus[1], während der Vesper, 48 Jahre alt. Am Tage der Apostel Petrus und Paulus wurde der König der Dänen, als er die Strantfresonen[2] wegen ihres Uebermuthes bändigen wollte, unvermutheten Todes von ihnen getödtet[3].

Sein Bruder Christophorus folgte ihm im Königthume[4]. Lago, von dem wir vorher berichtet haben, floh mit der Königskrone und vielem von Abel gesammelten Gelde nach Holtzatia, und wurde selbst nicht lange Zeit hernach ebendaselbst getödtet[5].

1253. Herzog Albert baut Horeborch wieder auf, dadurch das eidliche Versprechen seines Vaters verletzend. Die Gräfin von Flandern[6] schickte ihm Ritterschaft zu Schiff nach Hollandia gegen den König Willelm[7]. Aber der König gewann den Sieg, tödtete sehr viele von ihnen, nahm unzählige gefangen und verschaffte sich dadurch vieles Geld.

1254. Zwischen dem Könige Willelm und dem Erzbischof

  1. Am 9. Juni.
  2. Vgl. Waitz. Schlesw. Holst. Gesch. I, S. 158, 159.
  3. Er fiel, von der Axt eines Wagenzimmermanns, Wessel Hummer aus Pelworm, getroffen am 29. Juni. Seine Leiche blieb lange unbestattet liegen. Vgl. Dahlmann, Gesch. v. Dänemark I, S. 408. (Die Hamburger Jahrbücher setzen hinzu: „Auch der Ritter Hermann von Kerkwerdere, welcher mit König Erich Würfel spielte, als dieser gefangen wurde, ist von Bauern, die er zu Erdarbeiten zwang, mit den Spaten, welche die Bauern in der Hand hatten, erschlagen.“ W.)
  4. Christoph I, 1252–1259.
  5. In Kiel.
  6. Margareta.
  7. Er hatte ihr den Lehenseid für den westlich der Schelde gelegenen Theil von Seeland verweigert.
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Albert von Stade, übersetzt von Franz Wachter: Die Chronik des Albert von Stade. Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1896, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Chronik_des_Albert_von_Stade_112.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)