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Berg, nicht unter den Scheffel gestellt seid, in Wahrheit allen, welche im Hause des Herrn weilen, durch die Wirkung der guten Werke leuchtet, und damit Ihr nicht dahin strebt, Euch dem öffentlichen Gerede der Welt und dem allgemeinen Gewissen der Wahrheit zu entziehen, da Euch in Bezug auf alles einzelne, was der Vorsitzende auf dem Stuhle Petri zu bestimmen oder zu verkündigen beschlossen hat, eine gleichmäßige Betheiligung zugelassen ist, wenn Euch nicht der vorausgeschaute Zustand der kirchlichen Lehre und der aufflammende Eifer, allgemeines Aergerniß zu vermeiden, hinsichtlich der Zukunft zur Vorsicht mahnt. Denn wer sollte sich nicht wundern und stutzen, wenn der allgemeine auf dem Throne sitzende – und o daß ich sagen könnte gerechte – Richter, während doch die Kirche mit der Schaar so vieler ehrwürdiger Väter versehen ist, unüberlegt vorgehen will, oder wenn er durch seine Leidenschaften sich erhitzend beabsichtigt, gegen den Römischen Fürsten, der als Vogt der Kirche wegen der Predigt des Evangeliums eingesetzt ist, aus Hinneigung zu den Longobardischen Rebellen das geistliche Schwert zu ergreifen, wenn man sagen darf, auf nicht rechtmäßige Weise: da im übrigen alles, was[1] von den vorgetragenen Klagen der Kirchen, welche Klageobjecte genannt werden, weil sie wie Arten von der Gattung durch Individuen abgeleitet werden, er uns vorwirft, entweder Abhilfe schon empfangen hat, oder in kürzester Zeit nach wohl überlegter Vorsorge unseres Rathes, wie ja auch der Befehl schon ergangen ist, in schuldiger und gebührender Weise finden wird. Denn siehe! die offenen Briefe der Prälaten[2], welche der apostolische Befehl mit der Mahnung beauftragt hat, gewähren einen deutlichen

  1. Die unverständliche Lesart quaerit quid ist nach der schon von Lappenberg aus anderen Exemplaren angeführten Lesung in quidquid zu verbessern und obiciat zu ergänzen, und so sind noch mehrere nothwendige Aenderungen schon von Lappenberg angedeutet. W.
  2. Die hier im Text folgenden Worte dampna passorum sind nur fehlerhafte Wiederholung der gleich darauf an richtiger Stelle stehenden Worte. W.
Empfohlene Zitierweise:
Albert von Stade, übersetzt von Franz Wachter: Die Chronik des Albert von Stade. Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1896, Seite 086. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Chronik_des_Albert_von_Stade_086.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)