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	Albert von Stade, übersetzt von Franz Wachter: Die Chronik des Albert von Stade

erworben hatte^[1], und der Herzog^[2] von Bawarien machte deshalb, weil die jüngere Tochter ebendesselben seinen Sohn geheirathet hatte, das Erbrecht geltend, als inzwischen Otto, Herr von Lunenborch, die Thore Brunswichs erbrach und die Uebergabe der Stadt erhielt^[3]. Der König der Dänen wird von dem Erzbischof von Bremen, dem Herzog Albert von Saxonien, den Grafen Heinrich von Zwerin und Adolf von Scowemborch und dem Heere Slaviens in Burnhovede im Kampf besiegt^[4]. Der König entkommt durch die Flucht, aber der Herr von Lunenburg wird vom Grafen Heinrich gefangen. König Heinrich betritt, um Brunswich zu erhalten, Saxonien mit dem Herzoge von Bawarien, aber er geht ohne Durchführung seines Vorhabens zurück. Otto, Bischof von Trajectum, wird in der Landschaft Threnta vor Colfelde^[5], als er den Uebermuth der Friesen bändigen wollte, an einem sumpfigen Orte von Landleuten am Tage des heiligen Pantaleon^[6] an einem Mittwoch getödtet. Ebendort wird der Graf von Gelria^[7] verwundet, und sehr viele, ungefähr 200, alle Ritter oder Söhne von Rittern , werden getödtet. Thiderich, Propst von Daventria^[8], der Bruder des Bischofs, welcher verwundet war, starb am achten Tage. Der Körper des verstorbenen Bischofs wird unter sehr großer Trauer der Geistlichkeit und des Volkes nach Trajectum gebracht und in der Kirche des heiligen Martin beerdigt Wilbrand^[9],

1. Kaiser Friedrich II hatte schon vor 1220 von dem Markgrafen Hermann von Baden das Erbrecht seiner Frau Irmgard, der älteren Tochter des Pfalzgrafen Heinrich, käuflich erworben.
2. Herzog Ludwig I von Baiern, dessen Sohn Otto II die jüngere Tochter Agnes geheirathet hatte, verfocht dessen Ansprüche.
3. Otto von Lüneburg wurde hierbei durch die Markgrafen von Brandenburg, seine Schwäger, unterstützt.
4. Bei Bornhövede am 22. Juli 1227. Durch diesen Sieg wurden die Dänen auf Jahrhunderte über die Eider zurückgeworfen. Die Hamburger Annalen nennen den Tag der heiligen Maria Magdalena.
5. Coevorden.
6. Am 28. Juli.
7. Gerhard III von Geldern.
8. Deventer.
9. Willebrand, Graf von Oldenburg, Bischof von Paderborn 1225–1227. Am 20. August 1222 zog er in Utrecht ein.

Empfohlene Zitierweise:
Albert von Stade, übersetzt von Franz Wachter: Die Chronik des Albert von Stade. Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1896, Seite 071. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Chronik_des_Albert_von_Stade_071.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)