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enthob ihn jenes Anspruches. Denn jene Ida, eine edle Frau aus Suevia[1] gebürtig, welche im Dorfe Elsthorpe wohnte, hatte eine Erbschaft, welche noch jetzt die Erbschaft der Ida genannt wird. Sie war die Tochter eines Bruders Kaiser Heinrichs III, auch eine Tochter der Schwester des Papstes Leo[2], welcher auch Bruno genannt wird.

Diese heirathete Lippold, Sohn der Herrin Glismodis, und gebar Oda, Nonne von Rinthelen[3], welche sie nachher vom Kloster ablöste, indem sie an Stelle der Tochter das Dorf Stedethorp bei Heslinge gab, und sie gab sie dem König von Ruzien, dem sie einen Sohn Warteslaw gebar[4]. Aber nach dem Tode des Königs ließ Oda eine sehr große Summe Geldes an geeigneten Orten vergraben, kehrte nach Saxonien mit dem Sohne und einem Theile des Geldes zurück und ließ die Arbeiter tödten, damit sie nicht plauderten. Und sie heirathete Jemand und gebar ihm die Tochter Aliarina, die Mutter des Grafen Burchard von Lucken[5], welchen nachher der Landgraf Hermann von Winzenburg mit List tödtete[6], da er sein Vasall war. Warteslaw aber regierte, nach Ruzia zurückberufen, für den Vater und erlangte vor seinem Tode das Geld wieder, welches seine Mutter verborgen hatte.

Es hatte auch Ida einen Sohn, den Grafen Ecbert, welchen der erste Markgraf Udo[7] zu Wistede bei Elstorpe tödtete,

  1. Schwaben.
  2. Leo IX, 1049–1054. Wenn diese Angabe Alberts richtig ist, so war die Schwester Leos – eine Gräfin von Egisheim – vermählt mit Herzog Ernst II von Schwaben. Andere vermuthen jedoch Heinrichs III Halbbruder Ludolf von Braunschweig.
  3. Rinteln in der kurhessischen Grafschaft Schaumburg.
  4. Hierüber fehlt es ganz an anderen Nachrichten.
  5. Loccum im Calenbergischen.
  6. 1130, nachdem er ihn zu einem Gespräch auf den geheiligten Boden eines Kirchhofes berufen hatte.
  7. Nach den unten folgenden Angaben ist darunter nicht der sonst Udo I genannte, 1057 gestorbene Ludwig, der erste Markgraf der Nordmark aus dem Hause Stade zu verstehen, sondern Udo II, welcher am 28. Juni 1087 starb, obgleich die Erwähnung des Papstes Leo IX nicht dazu stimmt. W.
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Albert von Stade, übersetzt von Franz Wachter: Die Chronik des Albert von Stade. Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1896, Seite 009. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Chronik_des_Albert_von_Stade_009.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)