Seite:Die Bereitung warmer und kalter Bowlen.pdf/82

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


Eierpunsch auf sechste Art.

– Man nimmt auf 1 Flasche gewöhnlichen Wein das auf Zucker Abgeriebene und den Saft von 1 Citrone, den Inhalt von 8 Eiern und 125 g Zucker. Dies Alles wird kalt zusammengequirlt und in einem Gefäß mit kochendem Wasser zu dickem Schaum geschlagen; Rum oder Arrak nimmt man nach Belieben dazu.

Eierpunsch auf siebente Art.

– Man nimmt 1½ Flasche guten Franzwein, ½ l kochendes Wasser, 125 g Zucker, worauf 1 frische Citrone abgerieben, nebst dem Saft von 2 Citronen, ferner: etwas Thee, Muskatnuß, einige Nelken und den Inhalt von 8 frischen Eiern.

Man läßt die Gewürze in dem kochenden Wasser ausziehen und preßt sie aus, gibt das Uebrige hinzu und schlägt dies Alles mit dem Schneebesen recht stark über raschem Feuer, bis der Schaum sich hebt; kochen darf es nicht. Wenn der Topf vom Feuer abgenommen ist, so muß noch ein wenig geschlagen und während des Schlagens nach Geschmack etwas Arrak hinzugefügt werden.

Eierpunsch auf achte Art.

– Man gebe in eine Pfanne 8 frische Eidottern und 250 g gestoßenen raffinierten Zucker. Diese Mischung bearbeitet man mit einem hölzernen Löffel zehn Minuten lang, bis die Eidottern weiß und schaumig werden. Jetzt setzt man dieser Masse 1 l Limonade zu, die man allmählich in die Pfanne einträgt, ferner 1 l geläuterten und etwas (bis zum sogenannten Faden) eingekochten Zucker, 1 l Theeaufguß und 2 l guten Cognak. Wenn Alles gut gemischt worden, bringt man die Pfanne oder den Kessel über ein hellloderndes Feuer, und während man den Inhalt derselben erwärmt, ohne ihn jedoch zum Kochen gelangen zu lassen, schlägt man ihn zugleich mit einem kleinen Besen aus Birkenreisern, worauf man ihn in Punschgläsern serviert.

Da das Loderfeuer leicht den Inhalt des Kessels entzünden könnte, so darf letzterer nur halb voll sein; auch kann man das Feuer um den Kessel herum mit Asche bedecken.

Empfohlene Zitierweise:
Anselm Josti [Hrsg.]: Die Bereitung warmer und kalter Bowlen. Voigt, Weimar 1885, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Bereitung_warmer_und_kalter_Bowlen.pdf/82&oldid=- (Version vom 14.9.2022)