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erfrischende und angenehme Getränk, wie er sich denn auch mit Vorteil zum Punsch, zum Kardinal und zu mancherlei anderem Behufe verwenden läßt.

Ingwer

nennt man die knolligen, hand- oder zehenartig ausgewachsenen Wurzelstöcke der Ingwerpflanze (Amomum zingiber, L.), eines tropischen, zu der Familie der Gewürzlilien (Scitamineen) gehörigen Gewächses, also denjenigen Gewürzpflanzen zugehörig, von welcher Zitwerwurzel, Kardamom, Kurkuma u. s. w. herstammen. Die Pflanze ist heimisch in Südasien, wo sie von Indien bis China vorkommt und gebaut wird. Schon in früheren Zeiten ist sie durch die Spanier nach Amerika verpflanzt worden und Kulturgegenstand geworden, später auch an der Westküste Afrikas (Sierra Leone).

Im Handel unterscheidet man schwarzen und weißen Ingwer; an ersterem ist noch die bräunliche Schale befindlich, an letzterem hingegen ist dieselbe gleich beim Herausnehmen aus der Erde abgeschabt worden.

Guter Ingwer muß aus großen, derben, dichten Stücken bestehen, trocken und schwer, nicht zu runzelig, nicht wurmstichig, schimmelig und staubig sein, sich nicht leicht brechen lassen, einen angenehmen, starken, durchdringenden Geruch und einen gewürzhaften, scharfen, brennend feurigen Geschmack haben.

Wie bekannt, gebraucht man den Ingwer, seiner eben erwähnten gewürzhaften Eigenschaft halber, vielfach in der Küche, wie auch in der Likörfabrikation, Bierbrauerei und Medizin. Für den Zweck vorliegenden Buches ist er nur insofern von einigem Interesse, als man ihn bei der Bereitung des Gewürzweins hin und wieder in Anwendung bringt.

Johannisbeersaft.

Johannisbeeren nennt man bekanntlich die kugelrunden, meist erbsengroßen, glatten, mit dem verwelkten Kelche gekrönten, schön hochrot, fleischrot oder gelblichweiß aussehenden und angenehm weinsäuerlich, etwas schärflich schmeckenden Früchte des im nördlichen Europa und auch in Deutschland wild wachsenden,

Empfohlene Zitierweise:
Anselm Josti [Hrsg.]: Die Bereitung warmer und kalter Bowlen. Voigt, Weimar 1885, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Bereitung_warmer_und_kalter_Bowlen.pdf/35&oldid=- (Version vom 14.9.2022)