Seite:Die Bereitung warmer und kalter Bowlen.pdf/29

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

3) Man überzieht die aufzubewahrenden Eier mittels eines Pinselchens mit Kollodium, wodurch die Poren der Schale ebenfalls gegen den Zudrang der Luft abgeschlossen werden. Ein solcher Ueberzug bietet übrigens noch den Vorteil, daß er augenblicklich trocknet und die Schalen der Eier schön weiß bleiben.

Eis.

– Mit diesem Namen pflegt man bekanntlich das Wasser zu bezeichnen, wenn es durch einen bestimmten Grad von Kälte in eine feste Masse verwandelt worden ist. Eis ist also nichts anders als gefrornes Wasser. Außer dem Wasser werden auch viele andere flüssige Materien durch bestimmte Grade von Kälte in Eis verwandelt; doch braucht man diese Benennnung gewöhnlicher Weise nur von dem durch die Kälte in einen festen Körper verwandelten Wasser.

Man bedient sich des Eises zur Abkühlung der Getränke, wie z. B. des Punsches, Weines u. s. w.; ferner zur Konservierung der Speisen, sowie zu noch manchem andern Behufe.

Die Aufbewahrung desselben geschieht in besonderen, gegen die atmosphärische Luft möglichst abgeschlossenen Behältnissen, die man Eiskeller oder Eisgruben zu nennen pflegt.

Ein solches Behältnis, welches sich vor vielen andern durch Einfachheit und Wohlfeilheit auszeichnet, kann man sich auf folgende Art herrichten: Man setzt an einem beliebigen Platz, der nicht notwendig schattig sein muß, obwohl dies natürlich vorzuziehen ist, auf freiem Boden, oder wenn man der Reinlichkeit halber will, auf einer etwa 18 bis 20 cm hohen Lage Moos oder Sägemehl, im Winter möglichst große Eisstücke schichtenweise im Kreise, dessen Durchmesser sich nach dem aufzubewahrenden Eisbedarf richtet, so nahe als möglich aneinander, füllt die entstehenden Fugen mit zerstoßenem Eise aus und begießt sie mit Wasser. Ist auf diese Weise eine entsprechende Schicht zu einem kompakten Klumpen zusammengefroren, so läßt man eine weitere folgen, und so fort bis zu einer Höhe von 2½ bis 3 m. Den so gebildeten Eiskegel hüllt man mit

Empfohlene Zitierweise:
Anselm Josti [Hrsg.]: Die Bereitung warmer und kalter Bowlen. Voigt, Weimar 1885, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Bereitung_warmer_und_kalter_Bowlen.pdf/29&oldid=- (Version vom 14.9.2022)