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Erster Abschnitt. Von den Materialien, die sich zur Bereitung warmer und kalter Bowlen eignen.

Aepfel.

– Von diesen allgemein bekannten Früchten hat die Kultur unzählige Spielarten geschaffen, welche in Farbe, Geschmack, Größe und Gestalt sehr voneinander abweichen.

Für den vorhin angedeuteten Zweck eignen sich vornehmlich diejenigen Sorten, welche gewürzhaften Geschmack mit Wohlgeruch verbinden, ein sehr saftiges, zartes und mildes Fleisch besitzen, ohne dabei griesig oder mehlig zu sein, vollkommen reif und (behufs längerer Erhaltung) bei recht trockener Witterung abgenommen worden sind.

Besonders beliebt von derartigen Aepfeln sind die sogenannten Borsdorfer und Reinetten. Man schält eine kleine Anzahl derselben, schneidet sie in dünne Scheiben und übergießt diese in einer verschließbaren Terrine mit dem zu Punsch oder Hippokras bestimmten Weine, wodurch derselbe einen feinen und aromatischen Geschmack annimmt.

Hin und wieder pflegt man das Arom guter Aepfel dadurch zu erhöhen, daß man dieselben einige Zeit vor dem Gebrauche in einer gut schließenden Schachtel oder in einem Kistchen mit Schiebedeckel zwischen (im Schatten getrocknete) Fliederblüten legt.

Empfohlene Zitierweise:
Anselm Josti [Hrsg.]: Die Bereitung warmer und kalter Bowlen. Voigt, Weimar 1885, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Bereitung_warmer_und_kalter_Bowlen.pdf/17&oldid=- (Version vom 14.9.2022)