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Letztern stiegen von etwas unter 2 Milreis hinauf bis auf 5 Milreis; der herausgekommene Mittelpreis war zirka 4405 Reis. Von diesem wurden dann die verschiedenen, oben, Seite 75, angeführten Spesen von 1602 Reis abgezogen, so daß sich ein reiner Ertrag von 2803 Reis per Arroba herausstellte. Davon behielt das Haus Vergueiro die Hälfte; dem Kolonisten fiel also ein Arroba-Preis von 1401 Reis zu. Nach dem Grundsatze, daß für eine Arroba 3 Alqueiren erforderlich seien, erhielt der Kolonist also für jeden Alqueiro 467 Reis. So weit schmolzen die in Aussicht gestellten 740–798, oder die 830 Reis, welche bei unserer oben angestellten Berechnung herauskamen, zusammen!

Obige Zahlen konnte ich am Abend jenes Tages aus dem Gedächtnisse niederschreiben. Sehr gerne hätte ich bei der Prüfung der Rechnung (ich war auch unter den Gewählten) Mehreres notirt; allein ich durfte es nicht thun, weil der Unterdirektor H. Schmid dicht an meiner Linken und der Oberdirektor Jonas ganz nahe vor mir standen. Das weiß ich jedoch noch, daß der Rechnungsauszug, so weit er zurück und vorwärts langte, keine Fehler enthalten hat. Ob aber die angegebenen Verkaufspreise die richtigen gewesen seien, wußten wir nicht; denn es lagen gar keine weitern Belege dabei. Truppiers sollen ausgesagt haben, daß die Kaffeepreise in Santos größer gewesen seien, als uns angegeben, und der Umstand, daß beim Beginne der Rechnung eine größere Bezahlung in Aussicht gestellt wurde, schien den Kolonisten diese Aussage zu bestätigen. Die später vom Direktor vorgebrachte Ausrede war auch der Art, daß deren Nichtigkeit Jedermann in die Augen sprang. Er habe, sagte er, die Präparationskosten vergessen gehabt. Das wäre eine merkwürdige Vergeßlichkeit, einer so großen Hauptsache, an welche alle ältern Rechnungen, von denen er selbst mehrere gemacht hatte, ferner der Kontrakt und wahrscheinlich auch Herr Vergueiro deutlich genug erinnerten, nicht mehr zu gedenken! Es ist auch nicht zu übersehen, daß die Präparationsspesen auf den Alqueiro nur 133⅓ Reis, nicht 273–331