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Das Salz, welches die Kolonisten auf der Fazenda bekommen, ist meistentheils sehr grob, oft mit vielem Unrath vermengt, aber kräftiger, als wie man es in Europa hat. Man bekömmt gewöhnlich auf einmal ungefähr 75–80 brasilianische Pfund in einem Sacke. Ein solcher Sack kostete 4, dann 7, endlich 48/10 Milreis oder Fr. 11. 20 Rp., Fr. 19. 60 Rp., Fr. 13. 44 Rp. Einige Wochen lang wurde es in dem nahen Städtchen Limeira zu 4 Milreis verkauft, während es in Ybicaba deren 7 kostete.

Der zu fassende Speck ist oft sehr unrein und immerhin mit gar vielem Salz versehen. Das Letztere, das Salz, darf im Speck allerdings nicht fehlen, weil er sonst schnell zu Grunde ginge. Man macht durch die ganzen Seiten bis auf die Haut eingehende, 1–2 Zoll von einander entfernte Einschnitte und füllt sie ganz mit Salz aus. 1 Pfd. solchen Speckes kostete eine Zeit lang 280, dann 320, später 240 und endlich (während der Untersuchung) 120 Reis oder 78, 90, 67, 34 Rappen. Nahm man ein ganzes Schlachtschwein, so wurde einem dasselbe nach Entfernung der Eingeweide eine Zeitlang auch zu 280, dann zu 240 und endlich zu 120 Reis per Pfund berechnet. Zu 240 Reis mußte man es eine ziemliche Zeit lang annehmen, während in einer benachbarten Stadt purer Speck zu 120 Reis verkauf wurde, und während man, wenn man mit dem hinreichenden Gelde versehen gewesen wäre, auf umliegenden Sitien Schlachtschweine zu solchen Preisen erhalten hätte, daß das Pfund ungefähr auf 60 Reis zu stehen gekommen wäre. Man hat davon eine Probe gemacht.

Den Reis bekömmt man in der Schaale, die dem des Gerstenkorns gleich sieht. Er muß dann gesockt (aus der Schaale herausgestampft) und gesiebt werden. Durch diese Arbeit nimmt der Reis an Maaß fast um 3/5 ab. Was der ungesockte Reis in der letzten Zeit gekostet hat, kann ich nicht sagen; früher (im August 1855) bekam ich ihn von einem portugiesischen Kolonisten zu 1600 Reis per Alqueiro, 960 Reis wohlfeiler, als er damals auf der Fazenda ging;