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lasse es dahin gestellt sein, ob diese Behauptung wahr oder unwahr ist. Daß aber gedachter Chef, Herr Joze Vergueiro, früher gesagt habe, seine Kolonisten sollen den Kaffee nicht kaufen, sondern frei haben, vernahm ich durch ältere Kolonisten. Ich bin auch fest überzeugt, daß Herr Luiz Vergueiro, der Aministrator auf der Fazenda Ybicaba, mit gedachtem Versprechen bekannt und einverstanden gewesen sei. Allein der Chef wußte sich wieder zu helfen, und zwar mit der Behauptung, sein Bruder, der Liebling des Herrn Senators, des Gründers des ganzen Systems, sei nicht Mitglied der „Gesellschaft Vergueiro“. An der Wahrhaftigkeit dieser Behauptung zweifle ich sehr, theils aus den schon angedeuteten, theils aus später zu nennenden Gründen.

Was der Fuba sei, und wie er entstehe, habe ich oben, Seite 14, schon gesagt; man wolle dort gefälligst nachsehen. Zuweilen ist er, relativ gesprochen, ziemlich schön, dann und wann aber auch der Art, daß man es bei gehöriger Erinnerung an seine Entstehung doch kaum für möglich hält, daß es aus so schönen, mehlreichen Maiskörnern, wie sie dort meistens sind, so schlechtes Mehl geben könne. Von solchem Fuba muß man mehr als die Hälfte den Thieren geben und bekömmt auch aus dem Uebrigen ein gar erbärmliches Brod. So lange ich in Ibicaba war, kostete der Alqueiro Fuba 1200 Reis oder Fr. 3. 36 Rp., ein Preis, der wohl in allen Städten überstiegen wurde. Diejenigen Kolonisten, welche eignen Mais haben und nach der Fazenda liefern, erhalten sogleich nach dem Maaß eben so viel Fuba, als sie Maiskörner bringen. Aller von den Kolonisten gebrachte Mais wird dann zusammengeleert und nebst einem hinreichenden Quantum von dem Maise des Herrn bis zum nächsten Samstage nach dortiger Manier gemahlen.

Hinsichtlich der Entstehung des Farinho muß ich ebenfalls auf die schon gemachte Beschreibung, Seite 15, verweisen. Von diesem Lebensmittel, von welchem sich in Verbindung mit Mandioccamehl bessere Speisen, als vom Fuba, bereiten