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Fuba, das Backmehl, zusammen schieben und, nachdem er gemessen ist, ihm in seinen Sack schütten, und daß mit andern Sachen, z. B. mit Zucker, Speck etc., gleich reinlich verfahren wird. In den frühern Jahren soll es sogar vorgekommen sein, daß ein Negerweib mit einem nach Art dieser Leute auf den Rücken gebundenen Kinde, das natürlich urinirte und seine Nothdurft verrichtete, wann sich das Bedürfniß dazu einstellte, im Fubakasten drinnen gestanden sei, den Fuba eingefaßt und herausgeboten habe. Daß die Maaße, mit welchen man uns die Lebensmittel zumaß, zu klein gewesen seien, ist meines Wissens nie geklagt worden. In Betreff der Waage weiß ich nicht, ob sie zu leicht gewesen oder unrichtig gestellt worden sei; ich weiß nur, daß ich auf andern Fazendas bedeutend besseres Gewicht erhielt; bei 16 Pfund betrug die Differenz mehr als 1 Pfund. Diese Beobachtung habe nicht nur ich, es haben sie mehrere Kolonisten gemacht, denen es irgendwie möglich wurde, Geld zu bekommen und daraus anderswo, als auf unserer Fazenda, sich Etwas anzukaufen. Auch das ist richtig, daß, als Herr Dr. Heußer behufs der Untersuchung sich Ybicaba näherte, und besonders während er zugegen war, auf unserer Fazenda auch bedeutend besser gewogen wurde; z. B. 8 Pfd. schöner, schwerer Kaffee machte das gleiche Säcklein ziemlich voller, als früher. Aehnliche Veränderungen hat es zu dieser Zeit auch in Bezug auf die Qualität der Lebensmittel, so wie auf die Preise einiger derselben gegeben. Sehr selten waren früher der Fuba, der Kaffee und noch andere Artikel so schön, wie damals, und der Speck und Zucker fielen in kurzer Zeit im Preise sehr stark, ersterer z. B. von 240 auf 120 Reis per Pfd. Ich halte es für angemessen, über diejenigen Waaren, welche man auf der Fazenda und in der mit derselben in Verbindung stehenden Loja erhält, noch etwas Weiteres zu sagen.

Den Kaffee mußte man in den früheren Jahren nicht fassen, sondern man durfte soviel, als man für seinen Hausgebrauch nöthig hatte, aus seiner Pflanzung heim nehmen. Leider hat es dann aber unter den Kolonisten, besonders unter den portugiesischen,