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Bitte und Schluß.

Meine Darstellung der Behandlung der Halbpachtskolonisten in der brasilianischen Provinz St. Paulo, sowie deren Erhebung gegen ihre Bedrücker ist nun zu Ende. Jeder billig denkende Leser urtheile nun selbst, ob Ursache zu den Schritten, die wir Kolonisten gethan haben, vorhanden gewesen sei oder nicht, ob wir eine Revolution gegen irgend eine Landesbehörde unternommen und den Weg des Rechtes verschmäht haben, dessen man uns beschuldigt. Ich will auch jedem rechtlichen Manne das Urtheil über mich, den Führer der aufgetretenen Kolonisten, ruhig überlassen und mag es wohl leiden, wenn man mich mancher Fehler beschuldigt. Die Fälle waren oft schwierig, und es war mir rein unmöglich, mich bei kenntniß- und erfahrungsreichen Männern berathen zu können. Ich bin mir nur dessen bewußt, daß ich mich möglichst bemühte, Alles das zu thun, was nach meiner Ansicht einerseits die nöthige Hilfe für alle Kolonisten herbeiführen und anderseits zur Vermeidung jeglicher Gewaltthat und jeglichen Unrechtes gegen das Haus Vergueiro und die andern Herren Fazendeiros gereichen konnte. Ich bin mir aber auch dessen bewußt, daß jeder echte Christ, der Kenntniß von der Lage der betreffenden Kolonisten erhält, mit mir denkt, da sei es eine heilige Christenpflicht, kräftigst zu helfen. Ja Hilfe thut noth. Man müht sich, und das nicht mit Unrecht, arme, schwarze Sklaven, deren Sklaverei durch die Länge der Zeit in gewisser Hinsicht zu einer rechtmäßigen geworden ist, frei und los zu kaufen: – hier handelt es sich um die Losmachung Solcher, deren Sklaverei keine rechtmäßige ist, denen man, im Falle sie nach den fraglichen Kolonieen gehen, von Freiheit, von bald zu erlangendem Eigenthum u. s. w. vorschwatzte, die nun aber so gar traurig daran sind. Man müht sich auch, und ich lobe