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diese hat auch unsere europäische Landreise bis Basel bezahlt; Herr General-Konsul David gab mir zu diesem Zwecke ein offenes Schreiben an den Herrn Konsul Wanner in Havre, der den erhaltenen Auftrag freundlichst und bestens ausgerichtet und für unsere Weiterreise gesorgt hat. Vom späten Abend des 13 Juli brauchten wir mit dem 16stündigen Aufenthalt in Paris für die Reise von Havre bis Basel nicht völlig 2 Tage, trafen dort also am frühen Abend des 15. Juli ein. Mit den in Basel und Beuggen (dieses war mein Erziehungsort) gemachten Besuchen hatten wir noch 6 weitere Tage nöthig, um nach unserm Heimatkanton Graubünden zu gelangen. Am 21. Juli 1857 betraten wir also den Boden dieses Kantons, den wir seit dem frühen Morgen des 8. April 1855 nicht mehr unter unsern Füßen hatten. Welch ein freudiges Gefühl uns bei dem Bewußtsein erfüllte, daß wir wieder auf vaterländischem Boden, umgeben von unsern lieben Verwandten, Bekannten und Freunden, und nicht mehr im Bereiche arger Feinde seien, kann ich nicht sagen. Ja wir sind sehr verpflichtet, Gott herzlich zu danken, Ihm die Ehre zu geben und auch unser den armen zurückgebliebenen Kolonisten gegebenes Versprechen mit möglichster Treue zu erfüllen. Gott hat Großes an uns gethan und bewiesen, daß Er wunderbar, herrlich und selig führt und aus jeglicher Noth und Gefahr zu retten weiß. Auf Ihn zu bauen und Ihm unser ganzes künftiges Leben getrost anzuvertrauen haben wir, obschon wir zur Stunde, da ich dieses schreibe, uns noch keiner Anstellung und keines sichern Auskommens erfreuen dürfen, Ursache genug. Wir haben aber auch große Ursache, den vielen Freunden in Brasilien und in Europa für ihre vielen Liebes- und Freundschaftserweisungen, für ihre große Hilfe herzlich zu danken. Herzlicher Dank sei hiemit allen gesagt. Gott vergelte Allen alles uns erwiesene Gute!