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auf der Kolonie und ritten ohne weiters nach dem Hause des Herrn Direktor Jonas. Einige Kolonisten hatten sie gesehen; aber Keiner erkannte sie. Bald kam dann Herr Unterdirektor Schmid zu meinem Hause und sagte, unsere Kommission (diejenige der Kolonisten) solle so schnell als möglich zu Herrn Direktor Jonas kommen; der Herr Marschall von St. Paulo sei da und wolle nun unsere Sache ordnen. Ich verspach möglichst schnelle Befolgung des erhaltenen Befehles und sandte sogleich nach den Mitgliedern unserer Kommission, sie zu mir zu rufen. Diese stellten sich bald ein, und nach dem Mittagessen gingen wir alle, begleitet von mehrern andern Kolonisten, nach dem bezeichneten Orte, wo sich in dem Saale (nach hiesigen Begriffen eine nicht große Stube, die ihr Licht nur durch die offene Thüre erhält) ein alter Herr, in schöner Uniform und mit Seitengewehr, ferners ein Aktuar desselben, dann ein Dolmetscher und auch ein gewisser Herr Ullmann, ein Deutscher (zuerst hieß es von diesem, er solle auf der Fazenda Hauslehrer werden, nachher war er eine Zeit lang Oberdirektor), um einen großen Tisch herum gesetzt hatten. Vor ihnen waren Schreibzeuge bereit, und verschiedene Schriften lagen auch da. Wir erwarteten, die Herren werden uns zur Eröffnung sagen, weßwegen sie gekommen seien, und wer sie gesandt habe; sie werden uns ihre Vollmachten zeigen u. s. w. Anstatt dessen wurde mir aber befohlen, daß ich mich auf den noch am Tische stehenden leeren Stuhl setzen solle, was ohne Weigerung geschah. Dann wurde ich unter Vorlegung meines Kontraktes gefragt, ob das mein Kontrakt, und ob er von mir unterzeichnet sei, mit wem ich ihn abgeschlossen habe, wann ich verreist sei, und wo ich mich eingeschifft habe, wann ich in Santos und wann auf der Kolonie angekommen sei, wie groß meine Familie sei u. s. w. Auf all diese Fragen, aus welchen mir hervorgehen zu wollen schien, daß eher ein kriminelles Verhör gegen mich, als eine Untersuchung gegen das Haus Vergueiro beabsichtigt werde, gab ich die gehörigen Antworten und, nach dem ich aufgefordert worden war, Dasjenige namhaft zu