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Herrn Perret-Gentil nach den von ihm früher geschilderten, von uns aber nicht gefundenen Herrlichkeiten Ybicaba’s zu fragen. Doch die Ausführung dieser Verabredung wurde unnöthig. Am 21. Januar 1857 kam Herr Perret-Gentil, aber allein, und bei seinen an den folgenden Tagen ausgeführten Besuchen bei den Kolonisten hat er offen gesagt, daß er keine offizielle Sendung habe, sondern einfach von Herrn Vergueiro gebeten worden sei, die unzufriedenen Kolonisten wo immer möglich zufrieden zu stellen. Bei diesen seinen Besuchen hat er mehrmals seine Verwunderung über die schlimmen Zustände, z. B. Kommissionsgeld, Zins der heimatlichen Vorschüsse, Theuerung der Lebensmittel etc. ausgedrückt und gesagt, es stehe schlechter, als er es für möglich gehalten habe. Dessen ungeachtet bemühte er sich, seinen erhaltenen Auftrag auszuführen. So viel ich aber vernommen habe, hat sich nur eine freiburgische Familie, Namens Clauzel, diesfalls mit ihm eingelassen. Was Herr Perret-Gentil in der langen Zeit, welche er nach diesem auf der Fazenda Ybicaba noch zubrachte, dort gethan habe, kann ich aus mündlich und schriftlich mir gewordenen Nachrichten nur vermuthen, und dieses wäre die Ausfertigung eines für das Haus Vergueiro recht günstigen Berichtes.

Eine andere, als die von uns gewünschte und nachgesuchte Untersuchungskommission kam aber doch noch, nur war es nicht die einzige, welche sich einstellte. Durch das in Beilage Nr. 5 enthaltene, anonyme, an Herrn Joh. Christ. Salutz in Limeira adressirte Briefchen wurden wir von dem Anrücken dieser Abgeordneten benachrichtigt und von dem in Kenntniß gesetzt, was wir von ihnen zu erwarten haben, und was unsere fernere Aufgabe sei. Den ganzen Verlauf dieser Untersuchung muß ich um so mehr genau darstellen, da halb- oder ganz amtliche, auf Grund dieser Untersuchung ausgefertigte Berichte schon veröffentlicht wurden und vielleicht noch ferner veröffentlicht werden.

Am 29. Januar, zirka ½11 Uhr, erschienen plötzlich einige Herren, begleitet von weißer und schwarzer Dienerschaft,