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mich möglichst hüten, irgend Etwas zu viel zu sagen. In den Fällen, wo ich auf die Aussagen zweiter Personen fußen muß (und dies ist natürlich gar oft nicht auszuweichen), will ich mich so viel wie möglich bemühen, nur auf das Zeugniß glaubwürdiger Männer zu gehen. Als eine weitere Bemerkung muß ich ausdrücklich beifügen, daß unter den hilfsbedürftigen Kolonisten nicht nur Schweizer, sondern auch Deutsche verschiedener Gaue, Holsteiner etc. zu verstehen seien, weßhalb sehr zu wünschen wäre, daß dieses Schriftchen, so wenig es hinsichtlich des Styls, der Anordnung u. s. w. auf eine große Verbreitung Anspruch machen darf, doch den Weg über die Schweizergrenzen hinausfinden und auch die auswärtigen Regierungen und Völker zu einer gemeinschaftlichen Hilfe anspornen möchte. Die meisten andern Kolonisten befinden sich in ähnlicher Lage, wie die schweizerischen; die meisten haben sich auch, als wir Schweizer Hilfe zu suchen anfingen, an uns angeschlossen und uns auf alle mögliche Weise treu unterstützt; wir kannten uns nicht sowohl als Schweizer, Deutsche, Thüringer, Holsteiner u. s. w., sondern vielmehr als bedrückte brasilianische Kolonisten. Welcher wahre Menschenfreund könnte es nun am Herzen haben zuzusehen, wie die Einen vergessen und hilflos gelassen werden, während den Andern hoffentlich nun geholfen wird? Möge darum auch diese Bemerkung nicht fruchtlos ausgesprochen sein! Möge Allen geholfen werden! Geschieht dieses, so will ich Gott für die schweren Wege danken, die Er mich führte, und auf welchen ich die Lage der Kolonisten kennen lernen mußte.