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Entdeckt.

Während der Arbeit hatte Richard einen festen Entschluß gefaßt: er wollte an keine Flucht denken, sondern, wenn möglich, die ihm aufgedrängte Rolle weiterspielen und sich sonst den Tauchern auf eine andere Weise anzuschließen versuchen. Seine Wißbegierde ging über die Vorsicht, denn dessen war er sich bewußt, daß er unter Menschen gekommen war, die ein Geheimnis wahrten; wollte man doch heute abend über einen Verräter zu Gericht sitzen.

Als er wieder einen Stein nach dem Stahlhause, dem Bahnhofe, gewälzt hatte, wo die Quadern in den hohlen Kugeln verladen wurden, trat ihm ein Taucher entgegen, scheinbar ein Vorarbeiter, und machte vor ihm Fingerbewegungen, indem er immer ungeduldiger wurde, je länger er keine Antwort erhielt.

O weh, da kam schon die Entdeckung! Was würde nun aus Richard werden? Doch da stand schon ein anderer Taucher neben ihm, machte ein Fingerzeichen, und der Vorarbeiter nickte befriedigt im Glockenhelme mit dem Kopfe. Die Gefahr schien vorüber zu sein, wenngleich auch noch die Erklärung, weshalb dieses der Fall wurde, fehlte.

Jetzt setzte der zweite Taucher, der Richard diese Gefälligkeit erwiesen hatte, sein Sprachrohr an dessen Helm.

„Er hatte Dich nicht erkannt und wußte daher nicht, daß Du noch nicht ganz die Fingersprache beherrschst,“ erscholl es hohl. „Du sollst aufhören zu arbeiten und hineingehen, Du fährst mit dem ersten Wagen ab.“

Wie? Er sollte noch nicht ganz die Fingersprache beherrschen? Ah, so hielt man ihn anscheinend für einen Neuling! Das kam ihm sehr zu nutze, das konnte ihn retten.

Richard trat in das Innere des Hauses. Man gab ihm hier Winke, und er mußte sich durch eine Thür in den Hohlraum einer Kugel begeben und auf einem der sechs Sitze

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Robert Kraft: Die Ansiedelung auf dem Meeresgrunde. H. G. Münchmeyer, Dresden (1901), Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Ansiedelung_auf_dem_Meeresgrunde.pdf/21&oldid=- (Version vom 31.7.2018)