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Natürlich geht es in solchen mathematischen Abhandlungen ohne eine Menge von Berechnungen nicht ab, jedenfalls zum Entsetzen aller Musiker, die, wie Vogler einmal sagte, drei Kreuze schlügen, wenn sie in einem musiktheoretischen Werke überhaupt eine Zahl sähen.

Von den übrigen Artikeln der Bibliothek ist ein Auszug aus Gottscheds „Kritischer Dichtkunst“, in welchem von der „Beschaffenheit der Oden“ geredet wird, deshalb von besonderem Interesse, weil Mizler in den begleitenden Anmerkungen im Anschluss an Gottscheds Abhandlung einige Fingerzeige für die Komposition der Oden giebt und damit den ersten Versuch zu einer Theorie der Liederkomposition liefert. Von einigen anderen Büchern, deren Bekanntschaft in Auszügen oder Besprechungen durch Mizlers Bibliothek erleichtert wird, seien noch die Titel genannt:

  • Psellos (1070), Kurzer Inbegriff der Musik aus dem Griechischen übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Mizler.
  • Otto Gibelius, Von der Solmisation, Bremen 1659.
  • Horologium Musicum, Regenspurg 1676.
  • Werckmeister, Der edlen Music-Kunst Würde, Gebrauch und Missbrauch 1691.
  • Werckmeister, Musical. Memorial 1697.
    • Cribrum musicum oder Musikalisches Sieb 1700.
    • Generalbass 1715.
    • Orgel-Probe 1716.
  • Quirsfeld, Kurzer Inbegriff der Singe-Kunst 1717.
  • Beer, Musical. Discourse 1717.
  • Kellner, Treulicher Unterricht im Generalbass 1732.
  • Meinard Spiess, Tractatus musicus compositorio practicus 1746.

Die durch die ganze Bibliothek verstreuten Nachrichten von der „Societet der musicalischen Wissenschaften“ unterrichten uns von einer Gelehrten Gesellschaft, welche es sich zur Aufgabe