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Dem Anspruch auf Mitteilungen musikalischer Tagesereignisse, den wir an unsere heutigen Musikzeitungen zu stellen gewohnt sind, wird die Crit. mus. durch Nachrichten unter der Überschrift: „Neues von musicalischen Sachen und Personen“ gerecht. Wir lesen da von Telemanns Verdiensten um die Hamburger Kirchenmusik, von Häuflings neuer Klaviatur, auf der man mit unverändertem Fingersatz ein bis fünf Töne transponieren und eine Duodecime mit einer Hand greifen könnte, von Keisers neunzigster Oper, die er „zum Wunder aller Musiker“ komponierte, von der Aufführung der Händelschen Passion in Lüneburg, von einer vornehmen musikalischen Gesellschaft in London, von Joh. Phil. Kriegers Leben und Werken, von Faustina Hasses Gehalt in Wien von 15000 fl. u. a. m.

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Der musikalische Patriot, Welcher seine gründliche Betrachtungen, über Geist- und Weltl. Harmonien, samt dem, was durchgehends davon abhänget, in angenehmer Abwechselung zu solchem Ende mittheilet, dass Gottes Ehre, das gemeine Beste und eines jeden Lesers besondere Erbauung dadurch befördert werde.“

Ans Licht gestellet von Mattheson.

Hamburg im Jahr 1728. 376 Seiten. 4°.

Der Titel dieser Zeitschrift ist zweifellos dem des Organs der „teutsch übenden Gesellschaft“ in Hamburg „Patriot“ (1724) nachgebildet.

Forkel und Becker bezeichnen den musikalischen Patrioten nicht als Zeitschrift, sondern als ein Buch, welches die Musik bei den Hebräern behandelt. Auch Freystätter führt in seinem Verzeichnis diese Zeitschrift nicht mit an. Bei nur oberflächlicher Betrachtung hält man sie allerdings nicht für ein Buch, welches aus periodisch erschienenen Stücken zusammengesetzt ist, denn es wird weder in der Zueignungsschrift vom 3. Jenner 1728 etwas vom Erscheinen des „Patrioten“ erwähnt, noch tragen die 43 „Betrachtungen“,