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Die Hauptsache aber soll die Besprechung musikalischer Schriften sein, deren Irrtümer ausgemustert, gesunde Lehren aber vorgetragen werden sollen.

Über den Absatz der Crit. mus. sagt Mattheson im Vorbericht des zweiten Bandes, dass derselbe zwar nicht gross sei, er sei aber mit „einer gar mässigen Anzahl recht musikalisch gesinnter Leser gern zufrieden“.

Der die ersten drei Stück ausfüllende I. Teil ist eine Abwehr einer gegen Mattheson erschienenen Schrift des Münchener Musikdirektors Murschhauser, welcher sich erkühnt hatte, im ersten und einzigen Teil seiner „Academia Musica poetica partita etc.“ Mattheson „ein mehrers Licht zu geben und denen à la modischen herumfladdernden Componisten den gebahnten ebenen Weg zum Parnasso zu weisen“.

Mattheson hatte durch seine drei Schriften:

  • „Das neueröffnete Orchester“ (1713),
  • „Das beschützte Orchester“ (1717) und
  • „Das forschende Orchester“ (1721),

in welchen er der in der Musiktheorie noch immer weiter geschleppten Solmisation und sonstigen starren scholastischen Tonlehren den Krieg erklärte, auch den Widerspruch dieses katholischen Kirchenmusikers erregt. Murschhauser wollte die Solmisation als zur Erlernung der Musik höchst notwendig und „als das rechte Licht, um die secreta der Musik zu eröffnen,“ verteidigen. Jedoch das Ungeschick, mit welchem er sich für diese vergilbte mittelalterliche Musiktheorie ereiferte, besonders aber die Anmassung, mit der er Mattheson und dessen theoretischen Reformbestrebungen entgegentrat, erregten den ganzen Grimm dieses streitbaren Federhelden, der ihm mit lapidarer Grobheit und schlagfertiger Schärfe eine so gründliche Abfertigung zu teil werden liess, dass sich der „bairische Lichtschmelzer“ mit dem versprochenen zweiten Teil seiner Schrift gar nicht hervorwagte.

Einige Proben aus Matthesons „Schneutzungen der melopoetischen Lichtscheere“ genannten Abfertigungen mögen einen Begriff