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13-24 des zweiten Bandes tragen keine Daten, sondern nur der ganze 380 Seiten starke Band führt die Jahreszahl 1725. Im 14. Stück ist jedoch das am 24. Juni 1724 erfolgte Begräbnis von Johann Theile angezeigt. Demnach wird dieses 14. Stück im Juli 1724 erschienen sein. Wenn wir annehmen, dass das 13. Stück im Juni 1724 erschien, so können wir zwischen dem Erscheinen des 12. und 13. Stückes eine Pause von 13 Monaten feststellen. Ausser der Teilung nach 24 Stück ist noch eine solche nach acht Teilen vorgenommen, deren jeder eine zusammenhängende „Materie“ behandelt. Im „Vortrab“ spricht sich Mattheson über die Gründe aus, die ihn zur Herausgabe des periodischen Werkes bewogen hatten.

Wie in einem noch so gut gepflegten Garten das Unkraut doch immer wieder hervorkäme, so richteten auch in der Musik die Irrlehren entweder sub specie philosophica oder sub pelle modernae inscitiae immer wieder Schaden an.

„Weil ich denn nun sehe, dass dieses Ding nicht auf einmohl, oder mit einem einzigen Werke, zu heben ist: so habe mich entschlossen, die Arbeit per intervalla vorzunehmen, ob vielleicht dadurch was bessres auszurichten sey. Ich zweifle daran um so viel weniger, weil bey heutiger Mode, gar selten ein ganzes Buch; leicht aber ein paar monathliche Bogen, aus, und recht zu Ende gelesen werden. Auf diese Art ist auch der Angrif immer neu, und dürffte fast wie ein steter Tropfen-Fall, endlich hie und da die Steine löchericht machen.“

Auch an anderen Stellen äussert sich Mattheson über die Beweggründe zur Herausgabe der Crit. mus. Im Vorbericht zum II. Bd. heisst es, dass der Hauptzweck des Werkes dahin gehe, gute Musiker, nicht aber gute Satyren zu machen. An einer anderen Stelle (Bd. I, 56) lesen wir, dass ihn die unverfälschte Liebe zur Wahrheit und rechten musikalischen Wissenschaft dazu veranlasse.

Ausser den aufklärenden Realien sollen „einige musikalische Nouvelles, Avantures, Avertissements, Histöryen und Bedenken, von Opern, Conzerten, besonderen Subjectis etc. zu allerseitigen Nutzen, Recommendation und Aufnehmen mit einfliessen; anerwegen es daran bisher gefehlet, und viel gutes daraus zu hoffen stehet.“